Caspian Sea Monster – Caspian Sea Monster (Review)

Tickt da zu Beginn eine Uhr? Nein, es ist das erste perkussive Element, welches später in den Rhythmus übergeht. Das verhaltene aber dennoch energische Schlagzeug wird bald von ein paar dezenten Akkorden begleitet. Und spätestens mit dem einsetzenden Gesang von Toni Niemeier bin ich in der Welt von Caspian Sea Monster gefangen, aus welcher ich mich in den nächsten knapp 50 Minuten nicht mehr befreien kann und will.

Diese Welt schufen Toni Niemeier (Gitarre und Gesang), Andre Dettmann (Bass, Keys, Playfellow), Marc Ebert (Gitarre, Bass und Gesang, Might Sink Ships) und Tom Müller Müller (Drums, Calaveras) für mich, und dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Vor rund fünf Jahren beschlossen die vier Musiker, ein gemeinsames Projekt zu starten. Sie waren damals in anderen Bands tätig, aber Chemnitz ist nicht sehr groß und so lief man sich ständig über den Weg. Jeder verstand sich mit jedem, man tauschte sich aus und es entstanden einige Nebenprojekte, u.a. auch Caspian Sea Monster.

Dass es dann ganze fünf Jahre dauerte, bis das selbstbetitelte Debütalbum fertig gestellt wurde, ist der Tatsache geschuldet, dass man zunächst erstmal sporadisch Musik machte, schließlich galt Caspian Sea Monster ja noch als Nebenprojekt. Erst nach und nach festigten sich die neun mindestens 5-minütigen Songs ihres Debütalbums, die zum Teil erst im Studio fertig geschrieben wurden.

Aber zurück zu dieser Welt. Die emotionalen Gebilde von Caspian Sea Monster bestehen aus Melancholie, Verzweiflung und Hoffnung, immer am Rand des epischen Zusammenbruchs.

Weitläufiger Indie-Rock trifft hier auf wuchtigen Post-Rock. Hier und da streuen die Chemnitzer auch cineastische Sounds im Stil von Get Well Soon ein (Parts, einer der ganz großen Momente).

Wie ich oben bereits schrieb, bin ich der Band sehr dankbar. Denn mit ihrem Debüt haben Caspian Sea Monster ein vielschichtiges, mitreißendes und emotionales Werk allererster Güte abgeliefert. Für mich eines der überzeugendsten Debüts seit langem.



Kommentare

4 Antworten zu „Caspian Sea Monster – Caspian Sea Monster (Review)“

  1. Avatar von Andreas
    Andreas

    Die Platte läuft seit Deinem Review bei mir auf Dauerrotation – besten Dank für diese großartige Neuentdeckung!

    1. Hallo Andreas, cool, das freut mich sehr.

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