Kritik: Spoon – They Want My Soul

Ich kann mir die Finger wund schreiben, in den elegantesten Formulierungen über die gehörte Musik schreiben, den Hintergrund der Band beleuchten, den Kontext zu den bisherigen Alben herstellen und mich über vermeintlich interessante Anekdoten auslassen. Nur: es reichen ein paar Sekunden des aktiven Hörens, um dieses Kartenhaus aus Worten in sich zusammenstürzen zu lassen. Oder um ein heftiges Nicken und ein wissendes Grinsen hervorzurufen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass “They Want My Soul” von Spoon eher letzteres bei euch hervorrufen wird. Denn dieses Album ist wieder einmal ein großartiges. Irgendwann im Laufe seiner Zeit mit dieser Band muss sich Britt Daniel das Zitat “Good Artists Copy, Great Artists Steal” auf die Fahnen geschrieben haben, denn seine Musik ist so voller Referenzen, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen soll. Wichtig ist, dass Spoon aus ihren Einflüssen einen völlig eigenen Sound geschaffen haben. Diesen kultivieren sie seit ein paar Alben und spielen ihn inzwischen mit traumwandlerischer Sicherheit. Natürlich wäre ein ausgereifter Sound nichts wert ohne die entsprechenden Songs. Und auch diese liefern Spoon auf ihrem jüngsten Werk in überragender Qualität. “Do You”, “Knock Knock Knock”, “Outlier” oder der Titelsong markieren für mich die Highlights. Mich nimmt dieses Album ähnlich mit wie seinerzeit “Ga Ga Ga Ga Ga”. Und das habe ich ewig und immer wieder gehört.

8/10


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