Kritik: Teleman – Breakfast

Das Quartett Teleman besteht zu drei Vierteln aus Mitgliedern von Pete And The Pirates, namentlich Peter Cattermoul, Tom und Johnny Sanders. Was mit den Piraten passiert ist oder noch passieren wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich liegt die Band auf Eis, vielleicht gibt es sie auch gar nicht mehr. Jetzt also Teleman. Die scheinen mit ihrer Musik einiges richtig zu machen, denn sie durften schon Suede und Maxïmo Park supporten und sind bereits für das Vorprogramm von Franz Ferdinand und Metronomy gebucht.

Der Einstieg in das Debütalbum ist mit „Christina“ gut gewählt und schafft Aufmerksamkeit. Ein wenig Synthie, eine interessante Gesangslinie, dann eine zaghafte Gitarre und schließlich das komplette Kollektiv. Der Aufbau ist gemächlich, aber bestimmend für den Rest des Albums. Die Songs halten sich immer ein wenig bedeckt, bieten Melodien zum Mitpfeifen und bitten höflich darum, doch bitte das Fenster herunter zu kurbeln. Das ganze Album präsentiert sich sommerlich unbekümmert mit einer Prise Schwermut. Erinnert an Bowie oder auch an Belle & Sebastian. Schmeißt mit kleinen Hooklines um sich, die dem Ohr schmeicheln („Monday Morning“). Klingt selbstbewusst und ziemlich britisch.

Die Songs auf „Breakfast“ sind für den unbeschwerten Sommer, nicht für die verzweifelte Revolution. Auch wenn die Gitarren nicht mehr nur schnurren sondern auch mal grummeln (“23 Floors Up”), so bleibt die Erkenntnis: die wollen nur spielen. Ein wenig mehr Biss hätte einigen Ideen sicher zu mehr Dringlichkeit verholfen, aber das war offenbar nicht gewollt. Die Frage für mich: bleibt was hängen? Fühle ich mich unterhalten? Höre ich das Album auch nach dieser Rezension noch? Die Antworten: Durchaus, auf jeden Fall und ich denke schon.


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