Kritik: Two Door Cinema Club – Beacon

Eigentlich wollte ich hier eine Rezension schreiben, aber dann bin ich auf diese Kritik des Delta Radios gestoßen, und da dachte ich mir: es ist sooo überflüssig, das ich da jetzt noch was schreibe. Ich meine, mit solchen Sätzen ist doch alles gesagt: “Beacon” wird nach dem dritten Hören richtig gut! Es lohnt sich einfach, diese Platte zu Hause im Regal stehen zu haben.” Und ja, zu “Sun” möchte ich auch Barfuß laufen, nur heute ist es mir etwas zu frisch und vor allem nass draußen.

Aber Scherz beiseite. Ich muss zugeben, das ich mir gerade ziemlich blöd vorkomme. Fast durch die Bank finden alle das zweite Album der Nordiren ziemlich gut, loben die tollen Refrains, das Versprühen von guter Laune und die Tanzbarkeit der neuen Stücke. Als das vermag ich zwar auch zu hören, nur: es berührt mich nicht. Nahezu alle Songs auf “Beacon” klingen für mich nach radiotauglichem Fast Food. Wo auf ihrem Debüt noch die eine oder andere rohe Stelle gepaart mit (ja sicher) tollen Refrains Lust aufs gemeinsame Ausflippen machte, wurde ihnen hier von Jacknife Lee ein glattgebügeltes Schwiegersöhnchen-Hemd übergestreift.

Versteht mich nicht falsch: ich finde “Beacon” nicht wirklich schlecht, aber Songs wie zum Beispiel “The World Is Watching” sind so unspektakulär, das sie zwischen Paul Simon und Robbie Williams nicht weiter auffallen würden. Lustigerweise sind es genau die beiden letzten Stücke, die mich doch noch ein wenig versöhnlich stimmen. “Pyramid” besitzt eine feine Gitarrenfigur, einen tollen Rythmus und ein wenig Pizzicato. Natürlich auch einen mitreißenden Refrain, den ich wirklich gelungen finde. Das ganz ans Ende gestellte Titelstück kreist sanft durch meine Kopfhörer und ist dabei rücksichtsvoll aber bestimmt.

Ich weiß gar nicht, was ich von den dreien genau erwartet habe. Ihr Debüt ist schließlich auch kein Punk, und im Prinzip haben sie ihren Sound in Nuancen verfeinert. Damals schrieb ich noch: Two Door Cinema erfinden wie gesagt das Rad nicht neu, schreiben aber großartige Songs. Die großartigen Songs vermisse ich ein wenig. Als Fan würde ich das Album bestimmt gut bis großartig finden. Bei mir wird es aber mit ziemlicher Sicherheit irgendwo in meiner digitalen Sammlung verschwinden.

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