Leyya – Sauna (Review)

“Wer hätte gedacht, dass eines der spannendsten Pop-Projekte der letzten Zeit aus Österreich kommt.” Mit diesen Worten kündigte Dominik von Bedroomdisco die Tour des Pop-Duos Leyya an.

“Ja, ist klar,” dachte ich so bei mir. Jeden Tag werden Künstler als das nächste große Ding angepriesen, also was sollte mich schon groß erwarten? Aber ich war neugierig und schaute und hörte mir das Video zu Oh Wow an.

Meine Raktion? Oh Wow! Ein verdammt großartiges Stück. Ich recherchierte ein wenig und stellte fest, dass Marco Kleebauer und Sophie Lindiger schon eine ganze Weile am Start sind und international Beachtung finden.

Mit Songs wie Superego oder Butter eroberten die Wahl-Wiener Radios und Playlisten im Sturm, und wurden eifrig von der Werbe- und Filmwelt in Beschlag genommen. Sie traten auf einigen renommierten Festivals auf: PrimaveraSound (Barcelona), Iceland Airwaves (Reykjavik), Reeperbahn Festival (Hamburg), auf der Indie Week (New York) oder als Headliner des Wiener Popfests am Karlsplatz.

2017 gewann die Band schließlich den prestigeträchtigen FM4 Award im Rahmen des wichtigsten österreichischen Musikpreises Amadeus.

Jetzt folgt das schwierige zweite Album. Allerdings haben die beiden scheinbar keinen großen Druck verspürt, oder zumindest ließen sie sich von diesem in keinster Weise einschüchtern. Ganz im Gegenteil: Sauna ist ein Album, das elegant den Spagat zwischen modernem Pop, nerdigen Effekten und origineller Instrumentierung findet, als wäre es die einfachste Sache der Welt.

In nahezu jedem Stück fiept, blubbert und quietscht es. Aber hier geht es zum Glück nicht um Effekthascherei, sondern um den Song. Die Platte schreit in ihren grell leuchtenden Farben „Pop!“ – und der war lange nicht so spannend wie hier.

Die Basis bleibt der im TripHop verwurzelte Groove, der von geschickten Basslines getragen wird. Im Zentrum der Stücke steht der dezente, aber dennoch einnehmende Gesang von Sophie. Die erwähnten Effekte und ungewöhnlichen Instrumente erwecken die Stücke schließlich zum Leben und veredeln diese.

Wir haben einfach blöde Ideen konsequenter umgesetzt.

„Wir haben einfach blöde Ideen konsequenter umgesetzt“, sagt Marco Kleebauer – und bringt damit auf den Punkt, dass der Überraschungseffekt als Konzept in der sonst so perfekt durchgestylten Popwelt ein sinnvolles Konstrukt sein kann.

Sauna ist ein dezentes, verspieltes und überraschendes Pop-Album.



Kommentare

2 Antworten zu „Leyya – Sauna (Review)“

  1. Cooler Sound! Das Album hab ich mir mal vorgemerkt. 🙂

    1. Wird dir gefallen, da bin ich mir fast sicher 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Beiträge

Spendiere mir einen Kaffee

Du findest toll, was ich mache, und möchtest mir eine kleine Freude machen?