Test: Spotify Mobile

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Vorgestern war es soweit. Die langerwartete mobile Variante der Streaming-Software Spotify erblickte offiziell das Licht der Welt. Und das nicht nur für das iPhone, wie ich ursprünglich dachte. Sondern zu meinem Glück auch für die Android-Plattform. Zwar ist eine direkte Installation aus dem App Market in Deutschland nicht möglich, aber wenn ihr diesem Link folgt, dort das App manuell herunterladet und einen App-Installer wie zum Beispiel “eoeAppInstaller” benutzt, steht dem mobilen Hörgenuss nichts mehr im Wege.

Um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen: nur Premium Nutzer von Spotify können die mobile Version benutzen. In Deutschland damit also nur die, die schon länger dabei sind, denn momentan kann man hierzulande kein neuer Premium Kunde werden. Das soll sich aber angeblich bis Ende des Jahres ändern. Wir werden sehen.

Da ich schon seit geraumer Zeit einen Premium Account habe, stellt dies für mich zum Glück kein Problem dar. Nach dem ersten Start erfolgt der obligatorische Login, auf welchem Bildschirm nach dem ersten Start landet, habe ich vergessen. Am unteren Rand der übersichtlichen Oberfläche findet ihr 4 Buttons: Playlists, Search, Home, More.

Playlists: Eure Playlisten, logisch. Diese sind mit denen eurer Spotify-Software auf dem Rechner synchronisiert. Seid ihr mit dem Telefon online, geschieht diese Synchronisation sozusagen on-the-fly, d.h. löscht ihr auf dem Rechner eine Liste, verschwindet diese umgehend auch auf eurem Mobiltelefon. Umgekehrt funktioniert dies natürlich genauso. Auch das hinzufügen einer Playliste wird schnell abgeglichen. Wunderbar einfach und funktional. Die Funktion allerdings, die Spotify Mobile zu einem absoluten Killer macht, ist die Möglichkeit, euch eure Playlisten herunterzuladen. Ich habe mir gestern abend via WLAN die neuen Alben von The XX, Jamie T, Arctic Monkeys, Modest Mouse, Wild Beasts, Simian Mobile Disco, Portugal.The Man und Julian Plenti heruntergeladen.

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Dazu muss man einfach oben auf “Offline Playlists” klicken und die Listen auswählen, die man unterwegs ohne Verbindung hören möchte. Der Download der Songs auf das Telefon erfolgt dann umgehend und läßt sich anhand der Ladeanzeige an der Playliste und der angezeigten Anzahl der noch zu ladenden Songs am “Offline Playlists”-Button ablesen. Dies geht je nach WLAN-Geschwindigkeit recht zügig.

Danach stehen euch die Songs auch ohne Internetverbidung zur Verfügung, und zwar meines Wissens nach für 30 Tage. Danach müßt ihr die Songs wahrscheinlich neu herunterladen.

Search: Eigentlich selbsterklärend, oder? Neben den Playlisten übrigens die wichtigste Funktion von Spotify, da die redaktionelle Aufbereitung der Musik bzw. die Neuheiten auf der Startseite eher suboptimal sind. Man kann nach Tracks, Alben oder Künstlern suchen. Habt ihr was Passendes gefunden, könnt ihr euch die Musik direkt per Streaming anhören oder die Songs als Playlists speichern. Einfach, simpel, schnell.

Home: Im Prinzip die Startseite, auf der eine Auswahl der neuesten Platten präsentiert wird. Meistens eher uninteressant, manchmal findet man dort aber durchaus interessante Sachen, wie ich z.B. die neue Arctic Monkeys gestern Abend. Im Prinzip aber genau wie bei der Desktop-Variante nicht unbedingt notwendig.

More: Hier findet man die drei Punkte Settings, About und Logout. Bei den Settings läßt sich einstellen, ob ihr eure Musik nur über WLAN syncen wollt oder auch über 3G. Außerdem habt ihr noch die Möglichkeit, komplett offline zu bleiben. Sehr sinnvoll für Nutzer ohne Flatrate. Weiterhinkönnt ihr hier den Cache und alle Offline-Playlisten leeren.
Unter dem Punkt About findet ihr eigentlich nur Systeminfos, keine Einstellungsmöglichkeiten. In den Settings fehlen mir 2 Punkte, die ich mir als zukünftige Features wünschen würde: zum einen die Möglichkeit, die gehörten Songs zu Last.fm zu scrobbeln (dies ist in der Desktop-Variante möglich) sowie den zur Verfügung stehenden Speicherplatz manuell festzulegen. Ist aber nicht wirklich lebensnotwendig.

In der Mitte der Buttons befindet sich ein Slider, mit dem sich die Steuerelemente und das Cover sowie die Trackinfos aufrufen lassen. Sehr schön gelöst, wie ich finde. Hier finden sich noch Buttons zu weitern Songs des Künstlers, zum Album und zum Hinzufügen der Tracks zu Playlisten. Shuffle und Repeat lassen sich hier ebenfalls einstellen.

Während der bisher kurzen Testphase lief Spotify sehr stabil, und mit den heruntergeladenen Playlisten merkte ich unterwegs keinen Unterschied zum Android-MP3-Player. Sowohl in der Qualität des Gehörten als auch in der Bedienung des Players. Keine Abstürze, keine Hänger, keine Störgeräusche.

Dies soll nur ein kurzer erster Einblick sein, ich werde Spotify Mobile noch weiter nutzen und auf seine Alltagstauglichkeit prüfen. Bisher bin ich auf jeden Fall schwer beeindruckt und begeistert und denke, das hier ein großer Schritt für das mobile Musikstreaming vollzogen wurde. Das Thema Spotify ist und bleibt spannend.

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So, und hier muss ich den Test leider unterbrechen. Wie es scheint, hat Spotify die Nutzung in Deutschland abgeschaltet. Denn sobald ich mit der Software online gehe, kommt die Meldung “New Version available. Please upgrade Spotify through the Android market.” Dann bleibt mir nur die Wahl, in den Market zu wechseln, wo die Software nicht gefunden wird, oder die Applikation zu schließen. Offline läßt sich Spotify Mobile zwar noch nutzen, aber dann kann ich auch den normalen Musikplayer zur Hand nehmen, und in 30 Tagen ist eh Schluß.

So bleibt nur ein kurzer Blick in eine faszinierende Zukunft, die hoffentlich auch bald nach Deutschland kommt. Schade.

NACHTRAG: Ok, zu vorschnell,. Scheint ein Problem zu sein, welches behoben wird. Aus dem Forum: “Yes, we are aware. It will be updated shortly.” Ich schreibe den Artikel weiter, sobald ich Spotify wieder richtig nutzen kann.


Kommentare

12 Antworten zu „Test: Spotify Mobile“

  1. @Andreas – Nun ja, Spam ist es nicht. Habe es mir angeschaut. Ist zwar etwas suspekt, aber ich habe den Kommentar trotzdem nicht gelöscht.

  2. Soll ich jetzt wirklich auf den Link von Mister1 klicken? Ich denke, lieber nicht! Riecht verdammt nach SPAM… 😉

  3. Hey,

    ein Kumpel hat mir das empfohlen, nachdem er im Handumdrehen seinen Spotify Free Account in einen Premium verwandeln konnte – umsonst. Unter http://www.FreeSpotifyPremium.com/index.php?referral=18820 könnt ihr euch registrieren. Beachtet, dass Studivz in den Link automatisch ein Leerzeichen einbaut!
    Wie das ganze “finanziert” wird, erklärt man euch bei der Registrierung.

    Viel Spaß damit!

  4. Danke für die schnelle Info! Schön zu hören, dass die Premium-Kunden in D damit nicht “außen vor” bleiben.

  5. @Daniel – Ich hatte mich ein wenig im Forum umgeschaut (http://bit.ly/1af3YY), und nach ungefähr einer Stunde ließ sich über den oben genannten Weg (also hier die App direkt auf der Spotify-Seite herunterladen) die neueste Version 0.3.20 manuell installieren. Damit war das Problem behoben.

  6. Deute ich die durchgestrichenen Passagen richtig, wenn ich vermute, dass Spotify Mobile bei Dir (wieder) läuft? Wenn ja: wie lief das Update?

  7. Ich denke nicht, dass heruntergeladene Songs nach 30 Tagen gelöscht werden. Wahrscheinlich werden einfach in regelmäßigen Abständen die Lizenzen verlängert, um sicherzustellen, dass man noch Kunde ist.

    Ansonsten klingt die Sache mit Spotify aber echt spannend, ich sollte mir vielleicht auch einen Account holen, wenn das mal wieder funktioniert.

  8. Weder noch, habe mich über einen Proxy angemeldet und dann wieder auf Deutschland gestellt. War damit werbefrei und kostenlos.
    Naja, jetzt muss ich mir nen anderen Trick suchen – um Geld zu zahlen ist mir das Repertoire noch nicht groß genug…

  9. Mail-Auszug:
    “Spotify is currently available in six countries: Sweden, Norway,
    Finland, Spain, France and the UK. We never intended to allow
    use of our service outside of those countries and we do not run
    any adverts on your account like we do in the launch countries.
    For this reason we have to restrict your account, you will be
    able to log in to Spotify and view music and playlists but not
    listen to any music.

    We are sorry that we have to take this step. We do hope to
    launch our free service in more countries in the future.”

    Hier ist nur vom Free Service die Rede. Premium scheint also “akzeptiert” zu werden. Online konnte ich jedenfalls auf Premium klicken und habe meine deutschen Kreditkarten-Daten eingegeben. Vielleicht habe ich einen Sonderstatus, da ich im Januar als Premium-Kunde angefangen habe. Damals hatte ich allerdings Paypal genutzt. Fakt ist: es läuft bei mir wieder. Jetzt brauch ich nur noch ein passendes Mobile Device 🙂

  10. @Timo – Oh, das ist mir neu. Wie hast Du denn Spotify bisher benutzt? Über geänderte Proxys? Oder ging die werbefinanzierte Variante auch so?

    @Thomas – Was stand denn in der Mail? Und hast du auf Premium aufgestockt?

  11. Ich habe auch die Mail bekommen. Auf der Website konnte ich aber auf Premium upgraden.

  12. Heute hat Spotify die nicht-Premium Nutzer aus Deutschland rausgeschmissen 🙁

    Du solltest dich also nicht zu sehr drauf einschießen, da Spotify somit kaum noch jemand nutzen kann…

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