Broken Social Scene – Hug of Thunder (Review)

Broken Social Scene schreddern auf ihrem fünften Album dutzende Indie-Rock-Standards, klauben die Kleinteile auf und setzen sie minutiös zu wahren Kunstwerken zusammen.

Auf Hug Of Thunder sind wieder unzählige Musiker am Werk: Amy Millan und Evan Cranley von den Stars, Emily Haines und James Shaw von Metric und natürlich die im Titelsong singende Feist.

Die in gemeinsamen Jam-Sessions erarbeiteten Songs sind groß, emotional mitreißend und hymnisch. Teilweise sogar überwältigend. Das zappelige Schlagzeug treibt die Songs an, die Gitarren funkeln im zu erahnenden Sonnenlicht und die Melodiebögen sind stellenweise von ergreifender Schönheit.

Diese überbordende Spielfreude überdeckt mancherorts das etwas gewöhnliche Songwriting und die abrupten Übergange, aber die meisten Songs sind auf den Punkt produzierte, ausgereifte und wundervolle Popsongs.

Die Spannbreite der verarbeiteten Einflüsse reicht dabei vom bereits erwähnten Indie-Pop über Jazz, Electronic bis zu Emo und Post-Rock.

Ich wurde im Laufe der vergangenen Tage immer weiter in diesen Kosmos gesogen. Meine anfängliche Irritation aufgrund der gebotenen Vielfalt wich mit jeder gehörten Minute einer ungehemmten Begeisterung.

Ich feiere den schnörkellosen Pop des Titelsongs, die ungezügelte Energie von Halfway Home (erinnert an I’m From Barcelona), die feine Ironie des Protest Song, die ergreifende Euphorie von Skyline und den zupackenden Emo-Post-Rock von Mouth Guards Of The Apocalypse (erinnert an The World Is A Beautiful Place And I Am No Longer Afraid To Die)

Mit Hug of Thunder haben es Broken Social Scene geschafft, eine perfekte Balance zwischen nervöser Energie, zärtlichen Melodien und ausgereiften Refrains zu finden. Die sieben Jahre lange Wartezeit hat sich gelohnt!



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