Kritik: Elbow – “The Seldom Seen Kid”

elbow18. März 2008
Polydor (Universal)

Glaubt man den Aussagen der Band, dann ist dies das letzte Studio-Album der Briten. Ende des Jahres soll noch ein Raritäten-Album auf den Markt kommen, und dann war es das. Zumindest mit Elbow im Album-Format. Was wirklich schade wäre, denn wie keine andere sind Elbow eine Album-Band. Nur am Stück und immer wieder gehört offenbart sich die Schönheit, Eleganz, Melancholie, Zuversicht, Lebensfreude und die Weisheit dieser 11 Songs der nicht mehr ganz so jungen Männer aus Manchester.

Ich könnte hier über mein Grinsen beim verschmitzten Liebeslied “An Audience With The Pope” schreiben, über die Gänsehaut bei “Loneliness Of A Tower Crane Driver” oder das Mitsummen bei “The Fix”. Aber das würde der Erhabenheit dieses Albums nicht einmal annähernd gerecht werden. Deswegen habe ich “The Seldom Seen Kid” unten als Playliste eingebunden, mit der unbedingten Aufforderung, hier ein Ohr zu riskieren.

Genau wie bei Portishead muss ich schon wieder die 10 Punkte auspacken, denn nicht weniger hat dieser zukünftige Klassiker verdient. Einziger Wermuthstropfen: die CD wird im unsäglichen Jewel Case verkauft, und das auch noch überteuert. Amazon möchte dafür 18,95 Euro, bei Saturn habe ich dafür 17,99 gezahlt. Das erinnert mich doch ein wenig an ein Zitat von Trent Reznor: “It’s because we know you have a real core audience that will pay whatever it costs when you put something out – you know, true fans.” Wirklich Schade.

Highlights: “Grounds For Divorce”, “Audiene With The Pope”, “Loneliness Of A Tower Crane Driver”, “Mirrorball”

9/10


Kommentare

4 Antworten zu „Kritik: Elbow – “The Seldom Seen Kid”“

  1. Avatar von seldomseencharlie
    seldomseencharlie

    is zwar schon ein wenig alt der eintrag hier, aber falls doch noch mal jemand drauf stößt: am 10.07. werden drei special editions von “the seldom seen kid” veröffentlicht. Details gibts unter http://www.elbowmusic.de

  2. Avatar von nicorola
    nicorola

    @spadoinkle: Ja, du hast recht. Irgendwie hatte ich gestern einen Blackout. Natürlich ist “Grounds For Divorce” großartig. Habe ich korrigiert.

    @Tim: Danke für den Tipp. Aber mit dem Satz “Okay, man wartet etwas länger…” hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich wollte am 25. April die neue Portishead und die neue Elbow haben…..da habe ich dann in den sauren Apfel gebissen.

  3. Warum bestellst du die CD dann nicht bei music-wow, cd-wow, play.com oder anderen günstigen Versendern? Bei Music-WOW z.B. 12,58 $ (Dollar!) inkl. Versand. Okay, man wartet etwas länger, aber spart einiges.

    Tim

  4. Ich stimme dir nahezu vollständig zu.

    Dennoch: Warum zählst du unter den Highlights nicht das absolut grossartige (und meiner Meinung nach der zentrale Track des neuen Albums) “Grounds of Divorce” dazu?
    Der Song lässt mich nicht mehr los. Er scheint, tja, wirklich fast perfekt zu sein…

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