Kritik: Maximo Park – Too Much Information

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Knapp 18 Monate ist es her, dass Maximo Park mit ihrem letzten Album “The National Health” bei mir auf reges Desinteresse stießen. Ich wollte das Album mögen, aber ich fand einfach keinen Zugang. Die ersten drei Alben hatten mir alles geboten, was ich an ihrer Musik mag, und „The National Health“ konnte dem liebgewonnenen Kosmos nicht wirklich etwas Aufregendes hinzufügen.

Im direkten Vergleich klingt “Too Much Information“ verspielter, experimenteller und effektreicher. Ursprünglich wollten sie wohl nur eine EP in Eigenregie aufnehmen, aber die Studiosession mit Hilfe von Peter und David Brewis von Field Music gestaltete sich so positiv, dass daraus gleich ein neues Album entsprang. Dieses Album klingt abwechslungsreicher als alle seine Vorgänger und bietet mit „Brain Cells“ eine Vorab-Single, die mit aller Deutlichkeit die Andersartigkeit herauszustellen versucht. Sicherlich als Fingerübung im Depeche Mode-Gewässer ein netter Song, aber keinesfalls Wegweiser für den Rest des Albums. Gleich der Opener „Give, Get, Take“ hibbelt in gewohnter Weise wie ein Duracell-Hase durch die Gegend und verfehlt ganz knapp die Hit-Grenze. Es folgen ein paar ruhigere Stücke wie „Lydia, The Ink Will Never Dry“ oder „Is It True“ und hier und da mal mehr oder weniger klare Reminiszenzen („My Bloody Mind“ erinnert an die Arctic Monkeys, „Drinking Martinis“ oder „Midnight On The Hill“ an Interpol).

„Too Much Information“ klingt für mich wesentlicher frischer und ansprechender als der direkte Vorgänger. Es geht es mit frischer Inspiration auf zu neuen Ufern. Das die eine oder andere Idee ein wenig zu unausgegoren oder zu uninspiriert klingt, ist mir ziemlich egal. Die Richtung stimmt. Wenn Maximo Park diesen Pfad weiter verfolgen, steht uns mit Album Nummer sechs ein richtiger Knaller ins Haus. Ich hoffe, sie halten bis dahin durch.

6/10


Kommentare

Eine Antwort zu „Kritik: Maximo Park – Too Much Information“

  1. Hoffe ich auch!

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