Kritik: Yeah Yeah Yeahs – “It’s Blitz!”

cover09. März 2009 (digital), 6. April (physikalisch)
Interscope

Das ist schon ärgerlich mit diesen Leaks. Da hat man sein Album fertig im Kasten und den Veröffentlichungstermin fest geplant, da kommt irgendein Hansel daher und stellt das neue Baby Wochen vorher dem Internet zur Verfügung. Dies ist auch den Yeah Yeah Yeahs passiert, und so sahen sie sich gezwungen, zumindest den digitalen Release ihres neuen Albums ein wenig vorzuverlegen. Seit Montag ist es zumindest in den USA via iTunes und Amazon offiziell erhältlich. Ich habe bisher nicht herausgefunden, wo man in Deutschland legal zuschlagen kann….

Nun aber zu den zehn neuen Songs. Die beiden Vorboten machten mich erst einmal stutzig. Keyboards? Achtziger? Keine Gitarren? Was ist los? Nach mehrmaligem Hören legte sich meine anfängliche Befangenheit, denn die beiden Songs “Zero” und “Heads Will Roll” entfalteten ihre Pracht. Absolute Ohrwürmer, die ich schon jetzt nicht mehr missen möchte. Die beiden folgenden Songs setzen ebenfalls voll und ganz auf syntethische Sounds, wobei “Soft Shock” den Midtempo-Bereich beackert und eine wunderbare, verzerrte und rückwarts (?) abgespielte Melodie besitzt und Karen O ganz sanft die Beat Boxing-Queen gibt. “Skeletons” hingegen ist eine Ballade, wie sie im Buche steht. Verhalten, zart, entrückt, ergreifend. Mit einer typischen Karen O-Gesangslinie.

Dann plötzlich taucht Song Nummer fünf auf, und da sind sie wieder, die vertrauten Gitarren. “Dull Life” beginnt verhalten, nur um dann loszustampfen und in ein fulminantes Gitarrenriff zu münden. Auch “Shame And Fortune” wildert mit seinem Knarzbass in eher klassischen YYY-Gewässern. Bevor mit “Dragon Queen” das vielleicht ungewöhnlichste, da an unterkühlten Funk erinnernde Stück folgt, muss man allerdings erst noch die wirklich langweilige Ballade “Runaway” überstehen. Besagtes “Dragon Queen” läutet ein fantastisches letztes Drittel einer sehr guten Platte ein. Denn mit “Hysteric” folgt für mich das Highlight, das schon fast hymnischen Charakter besitzt. Den Abschluß bildet ein wieder einmal sehr ruhiges Stück, das mich im Gegensatz zu “Runaway” aber zu packen weiß.

Anfänglich ist “It’s Blitz!” eine sehr ungewöhnliche Platte, denn an den massiven Keyboard-Einsatz und das Fehlen der Gitarren im ersten Drittel musste ich mich erst einmal gewöhnen. Hört man die Platte aber öfter, dann offenbart sich ein ausgesprochen dichtes Gesamtkunstwerk, aus dem für mich nur die überflüssige dritte Ballade “Runaway” herausfällt. Aus diesem Grund einen Punkt Abzug.

Highlights: “Hysteric”, “Dull Life”, “Soft Shock”

[xrr rating=9/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]


Kommentare

3 Antworten zu „Kritik: Yeah Yeah Yeahs – “It’s Blitz!”“

  1. find die ersten alben auch besser..

  2. Hui, 9 von 10. Nach dem ersten Hören war ich noch nicht so überzeugt, da müssen wohl noch ein paar Durchläufe her.

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