MixRadio für Android und iOS in Betaphase

Als der finnische Konzern Nokia mit den Smartphones der Lumia-Serie 2011 an den Start ging, bot man den potentiellen Kunden exklusive Inhalte wie zum Beispiel den Kartendienst Here Maps und die Navigationslösung Here Drive an. Auch MixRadio gehörte zu diesem Angebot. Bei MixRadio handelt es sich um einen kostenlosen Musik-Streaming-Dienst. Im Vordergrund dieses Angebots steht der Mix-Gedanke.

Bekanntlich übernahm Microsoft die Smartphone-Sparte von Nokia und verkaufte MixRadio an die Firma Line. Das Angebot soll den Lumia-Geräten auch in Zukunft zur Verfügung stehen, aber da die Firma MixRadio Ltd jetzt eigenständig arbeitet, ist eine Erweiterung auf die Plattformen iOS und Android geplant.

Ein Beta-Test für interessierte iPhone- und Android-Nutzer wurde bereits gestartet. Ich habe mich gestern angemeldet, um das Angebot für euch zu testen.

Kostenlose Anmeldung bei MixRadio

Die Anmeldung bei MixRadio ist per E-Mail, Facebook, Google- oder Microsoft-Account möglich. Direkt nach der Anmeldung werde ich dazu aufgefordert, meinen eigenen Mix zu erstellen. Dies geschieht durch Auswahl der Lieblingsgenres und Künstler.

Die Liste der Künstler basiert dabei auf den von mir gewählten Genres und erweitert sich danach nach der eigenen Auswahl. Tippe ich zum Beispiel auf Bloc Party, zeigt mir die App direkt im Anschluss drei weitere Auswahlmöglichkeiten: Interpol, Editors und We Are Scientists. Wähle ich Interpol, so erscheinen The Strokes, Yeah Yeah Yeahs und Arcade Fire. Und so weiter. Im Prinzip lässt sich die Auswahl unendlich fortsetzen. Ich habe im Test ungefähr 70 Bands und Künstler zu meinen Favoriten hinzugefügt. Diese Auswahl kann ich zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit verfeinern.

MixRadio-Auswahl

Playlisten offline verfügbar

Neben dem eigenen Mix habe ich aber auch die Möglichkeit, aus einer Liste von Kategorien und Genres zu wählen. Ich bekomme kuratierte Listen präsentiert, die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten zusammengestellt wurden: zum Beispiel die besten Songs für den Workout, eine Playliste für den Sonntag oder die Lieblinge der Redaktion. Auch auf meinen Standort wird Rücksicht genommen, denn ich bekomme die österreichischen Charts angeboten.

Bis zu vier Playlisten kann ich mir herunterladen, um sie auch offline anzuhören. Dies ist natürlich besonders wichtig, um das Datenvolumen unterwegs nicht zu belasten.

Musikhören mit MixRadio

Bei einer Musik-App ist die wichtigste Funktion natürlich die Wiedergabe. Während des Abspielens der Songs werden ein Foto des jeweiligen Interpreten und das entsprechende Album-Cover angezeigt. Über das Menü lässt sich der gerade gehörte Mix herunterladen. Ich kann die Playliste aber auch mit meinen Freunden teilen (Facebook, Twitter & Co.). Wenn ich vom gehörten Song so richtig überzeugt bin, dann kann ich ihn mir auch kaufen. Dazu werde ich in den Google Play Store weitergeleitet (bei iOS wahrscheinlich in den iTunes Store).

Gefällt mir der Song, so tippe ich auf das Herz; gefällt er mir nicht, tippe ich auf das durchgestrichene Herz. Meine Vorlieben sorgen dafür, dass die Auswahl der Songs verfeinert wird und mein persönlicher Geschmack in Zukunft genauer bedient werden kann. Ich habe auch die Möglichkeit, bis zu sechs Songs in der Stunde zu überspringen. Ein Zurückblättern, zum Beispiel zum zuletzt wiedergegebenen Titel, ist allerdings nicht vorgesehen.

MixRadio

Die Songs, welche mir in meinem Mix präsentiert wurden, stammten ausschließlich von den Interpreten, die ich vorher ausgewählt habe. Inwieweit hier irgendwann andere Vorschläge anhand meiner Vorlieben kommen, kann ich euch zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob das überhaupt notwendig ist. Ich bin mit meinem Mix soweit sehr zufrieden.

Fazit
Generell gefällt mir die App recht gut. Das Design ist funktionell und ansprechend, man bemerkt hier allerdings noch die Windows Phone-Herkunft, die auf einem Smartphone mit Android ein wenig deplatziert wirkt. Für eine Beta läuft die App allerdings ziemlich stabil und flott. Einzig der Stromverbrauch ist noch zu hoch, MixRadio saugt den Akku ziemlich schnell leer. Und auch die Soundqualität lässt bei einigen Songs zu wünschen übrig. Hier fühle ich mich mitunter an die gute alte 128kb-Zeit erinnert. Ob das an der Beta-Phase liegt oder hier der Grundstein für ein späteres Premium-Angebot gelegt wird, wird sich zeigen.

Es ist natürlich interessant, wohin die Reise mit MixRadio geht. Für Nokia war der Dienst damals ein kostenloser Anreiz für Käufer eines Lumia-Smartphones. Der neue Betreiber wird mit dem Angebot aber sicherlich Geld verdienen wollen. Dies könnte er durch eine Werbefinanzierung oder einen Premium-Dienst erreichen. Das Premium-Angebot gibt es für Windows Phones bereits; er bietet das Überspringen von Titeln, das unbegrenzte Speichern von Offline-Mixen und bessere Klangqualität über WLAN.

Falls ihr Interesse habt, die App zu testen: hier erfahrt ihr, wie es geht.


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