Warum abkürzen?

Wieso meinen viele Plattenfirmen eigentlich, das man Album-Streams auf 90-Sekunden-Schnipsel pro Song reduzieren muss? Habt Ihr Angst, das ich mir das mitschneide? Wenn ich das ohne Eure Erlaubnis für umsonst haben möchte, dann kriege ich das doch woanders in viel besserer Qualität und ohne nervige Aufnahmeprozedur. Oder steckt da ein anderer Gedanke dahinter?

Die Niederländer von 3VOOR12 zeigen doch, wie es geht. Einfach das komplette Album im Stream anbieten. Ich kann mir das dann in aller Ruhe anhören und eine Kaufentscheidung treffen. Diese Schnipsel-Technik finde ich ganz furchtbar und wird vielen Song absolut nicht gerecht. Wie zum Beispiel denen von Tocotronic.

Ganz oder gar nicht.


Kommentare

8 Antworten zu „Warum abkürzen?“

  1. Auf Luisterpaal sind ca. 30 Alben die normalerweise so lange angeboten werden bis sie durch neue ersetzt werden (die ältesten werden dabei ersetzt). Da pro Woche zwischen 10 und 15 neue Streams dazukommen hat man sogar (Taschenrechner gezückt) 2-3 Wochen Zeit um die sich anzuhören, das Editors-Album z.B. wird dort nach 3 Wochen immer noch angeboten.

    Interessant in Sachen Streams ist ja die News dass Warner nun durch Quasi-Erpressung ein Bündnis mit Imeem eingegangen ist. Wenn die Pressemeldungen stimmen sollte es damit legal sein jegliches Material aus dem Warner-Katalog bei Imeem hochzuladen und im Stream verfügbar zu machen. So könnte man theoretisch über die Playlist auch einfach ganze Alben auf seiner Webseite einbinden, aber ich wette da werden bald noch irgendwelche Nebenbedingungen bekannt. Und in Deutschland haben da ja nochmal andere ein Wörtchen mitzureden…

  2. Ich versteh diese Versteck-Taktik grundsätzlich nicht. Wie du ja auch in dem neuesten Beitrag schreibst, sobald ein Album veröffentlicht wurde ist es bei einschlägigen Quellen verfügbar. Ein Denkfehler bei der Zurückhaltung der Firmen und Künstler in Bezug auf Webstreaming und/oder komplette Downloads ist meines Erachtens die Fehleinschätzung, es mit einer homogenen Käufermasse zu tun zu haben. Aber: Der gemeine Tauschbörsianer wird eher selten bei iTunes kaufen, während der iPod-Besitzer wohl eher im Store von Apple kauft und sich nicht erst Streams anhört oder MP3 saugt. Und Fetischisten wollen immer noch eine CD und lehnen sowohl MP3 als auch iTunes ab.

    Sprich: Als Band verschenkt man gar nichts, wenn man seine Songs verschenkt. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung dazu.

  3. Avatar von nicorola
    nicorola

    Naja, so schlimm finde ich das nicht. Das mit dem Manson-Album war wohl schlechtes Timing oder wurde auf Wunsch der Plattenfirma nur so kurz zur Verfügung gestellt, genau verfolgt habe ich das nicht. Normalerweise sind die Albumstreams so ca. eine Woche verfügbar. Das finde ich bei der gebotenen Qualität absolut in Ordnung. Der einzige Wermutstropfen momentan: der Feed funktioniert seit ein paar Wochen nicht mehr.

  4. Das Konzept von 3VOOR12 ist auch nicht der wahre Otto, wenn ich das mal so frech und frei behaupten darf. Itzend hatte ich mir das neue Manson-Album getaggt, auf das du verlinkt hattest und just 1-2 Tage hernach war das neue Mansonalbum nicht mehr “abhörbar”.

    Böser Mist sowas! Ich bin der Meinung: “Wenn schon, denn schon!” Und nicht nur ein “HachSchautHerWasSindWirKühlZweiTageAngeFixeUndDannSchertEuchZumTeufel”.

  5. außerdem geht es durchaus anders, seitens deutscher indie-labels bzw. bands wie gogol bordello, zum beispiel.

  6. Nur war es ja bei anderen ‘Webwheels’, z.B. dem von Air, auch möglich die Stücke komplett anzuhören, warum soll das nun bei Interpol nicht gehen? Find ich wirklich nervig dass man als Nutzer von deutschen Angeboten immer als der Doofe da steht.

  7. Avatar von nicorola
    nicorola

    Ach Mensch, an die GEMA denke ich nie…..kann natürlich sein. Trotzdem blöd.

  8. Hat das nicht eher mit GEMA-Tarifen zu tun…? Ab 90 Sekunden gelten da jedenfalls andere Lizenzen… glaub ich 🙂
    Und in Holland gelten dann vielleicht einfach andere Bestimmungen.

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