Japandroids – Near to the Wild Heart of Life (Review)

Der Einstieg in dieses neue Album der Japandroids ist nicht sonderlich subtil: Feedback, Trommelwirbel, Vollbremsung – dann geht es richtig los. Brian King und David Prowse machen genau da weiter, wo sie uns vor fünf Jahren mit ihrem Celebration Rock verließen.

Allerdings ist ein Unterschied von Beginn an offensichtlich: auf Near To The Wild Heart of Life wird nicht mehr ungestüm in der Garage gerockt, sondern immer wieder die große Geste ausprobiert.

Stadion statt Garage

Da klingen die beiden Kanadier auf einmal viel differenzierter. Immer noch wild, ganz klar, aber irgendwie nicht mehr so ungestüm. Oder böser: Stadion statt Garage.

Im Prinzip funktioniert der neue Sound ausgesprochen gut. Die Japandroids schütteln hymnenhaften Indierock gekonnt aus der Schulter. Das klingt locker und unbeschwert, ein wenig wild und stellenweise auch dringlich.

Mit dem Titelsong und No Known Drink Or Drug haben die beiden geschickt ihre Singles gewählt. Aber auch das über sieben Minuten lange Arc Of Bar überzeugt durch eine zwingende Atmosphäre.

Kann ich mich also freuen und unbeschwert abrocken? Leider nicht. Ich höre zwar die Weiterentwicklung, aber mich erreichen die Songs der Japandroids einfach nicht mehr.

Mit fehlen die Spontanität und die Rotzigkeit der alten Songs. Near To The Wild Heart of Life ist eine gut funktionierende Platte, die mich seltsamerweise ziemlich kalt lässt. Schade.



Kommentare

13.956 Antworten zu „Japandroids – Near to the Wild Heart of Life (Review)“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Beiträge

Spendiere mir einen Kaffee

Du findest toll, was ich mache, und möchtest mir eine kleine Freude machen?