Das Jubiläumsjahr 2024 ist vorbei. Es ist Zeit für den Blick zurück auf die vergangenen 12 Monate. Ich habe nach einer kurzen Schwächephase direkt nach meinem 20-jährigen Jubiläum den Spaß an meinem Blog wiederentdeckt und poste regelmäßig neue Musik.
So richtig viele Alben habe ich in den zurückliegenden Monaten gar nicht gehört, es waren eher viele Songs von vielen Künstlerinnen und Künstlern. Aber es gibt ein paar tolle Veröffentlichungen, die mich beeindruckt haben und die ich ins Herz geschlossen habe.
The Cure – Songs Of A Lost World
Das erste neue Album von The Cure seit 2008. Ein elegisches und monolithisches Album, eine eindrucksvolle Rückkehr der britischen Rocklegende.
Das Album präsentiert die Band in gewohnt melancholischer und introspektiver Form, während es gleichzeitig neue musikalische Facetten auslotet. Robert Smiths immer noch frische Stimme und die charakteristischen Gitarrenläufe schaffen eine dichte Atmosphäre.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich über den einen oder anderen Farbtupfer wie in früheren Zeiten gefreut hätte. Songs Of A Lost World ist großartig, aber auch verdammt zäh.
IDLES – TANGK
Für ihr neues Album TANGK haben sie IDLES dafür entschieden, mit dem Radiohead-Produzenten Nigel Godrich zusammen zu arbeiten.
Beim ersten Durchhören mag TANGK das melancholischste und melodischste Album der Band sein. Allerdings wird schnell klar, dass es auch ihr hoffnungsvollstes ist.
Dieses Album handelt von Liebe, Freude und Durchhaltevermögen. Zu dem Sarkasmus und der eindringlichen Ruppigkeit des charismatischen Vortrags Joe Talbots gesellt sich jetzt eine neue Ebene der Verletzlichkeit.
Ja, Panik – Don’t Play With The Rich Kids
Drei Jahre nach ihrem letzten Album Die Gruppe kehrt die Band zum aus- und einladenden Indie-Rock ihrer frühen Tage zurück. Don’t Play With The Rich Kids ist ein kraftvolles und vielschichtiges Album, das die Bandbreite von Ja, Paniks musikalischem Können und ihrer künstlerischen Vision zeigt.
Es ist eine Rückkehr zu den Wurzeln der Band, gleichzeitig aber auch ein Blick nach vorne in neue künstlerische Richtungen. Ja, Panik bleibt auch nach mehr als 20 Jahren eine aufregende Band.
Die Nerven – WIR WAREN HIER
Die Musik auf dem sechsten Album von DIE NERVEN ist immer noch zornig, laut, dramatisch, vielleicht könnte man auch sagen: nihilistisch. Aber es handelt sich um einen reiferen Nihilismus, als man ihn von dem Trio bislang kannte.
Es ist erstaunlich, wie sie es schaffen, diese energischen Songs zwischen Noise, Indie und Post-Punk mit dramatischen Texten und verdammt infektiösen Refrains anzureichern.
Beth Gibbons – Lives Outgrown
Die Platte setzt dort an, wo Portisheads Album Third von 2008 aufgehört hat, jedoch klingen die Songs um einiges wärmer. Lives Outgrown ist eine Sammlung verletzlicher Reflexionen, unterstützt von sanften Folk-Klängen, frühem Jazz und düsterem Post-Rock.
Es knarzt, leiert und rumpelt mitunter gewaltig, allerdings ohne die maschinelle Wucht einiger Portishead Songs zur erreichen.
Gibbons‘ Stimme klingt exponierter als je zuvor, durchdrungen von Erfahrung, Angst und Trauer. Das Album ist ein verzweifeltes Porträt des Alterns.
Das waren die ersten fünf Alben des Jahres 2024, in den nächsten Tagen entscheide ich, welche Platten meine Top Ten komplettieren werden.
Schreibe einen Kommentar