Kritik: The Sunshine Underground – “Nobody’s Coming to Save You”

25. Juni 2010
City Rockers (EMI)

[xrr rating=8/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]

Lange lag dieses Album hier unbeachtet in einem Stapel. Bis ich folgenden Eintrag bei Peter las: “Grossartiger, pathetischer britischer Indie-Rock mit eine Menge guter Ideen und Melodien die sich in den Gehörwindungen krallen. The Sunshine Underground klingen so, wie ich mir wünsche würde, das Muse klingen würden. Sagen will ich, das Album ist ganz grosses Kino. Anspruchvoller, nicht nervender zeitgenössische Rockmusik. Anders gesagt, beste Unterhaltung ohne peinliche Momente und trotzdem radiotauglich. Ich weiss ja nicht, ob ich mit meiner Meinung total allein auf weiter Flur stehe, aber die mir bisher unbekannten Briten finde ich besser als so angesagtes, artverwandtes Zeug wie Two Door Cinema Club, The Cinematics oder These New Puritans.”

Er steht mit seiner Meinung nicht allein. Ob “Nobody’s Coming To Save You” nun unbedingt besser als die drei erwähnten Bands ist, wage ich zu bezweifeln, denn dafür gibt es ja die Institution des Geschmacks. Aber toll ist das aktuelle Album von The Sunshine Underground in jedem Fall. Völlig unverkrampfter, perfekt unterhaltender britischer Rock, der mal an Muse, mal an die ganz alten Sachen von den Manic Street Preachers erinnert.

Dabei haben sie den Funk- und Dance-Anteil ihre Debüts sehr zu ihrem Vorteil reduziert (Ok,es gibt noch ein paar Ausreisser, “In Your Arms” zum Beispiel). Stattdessen haben sie so einen leicht undefinierbaren Neunziger-Touch entwickelt, den ich persönlich ganz großartig finde. Schwer zu beschreiben, aber mitreißend. Einziges Manko: wenn sie sich auf den Sound ihres Debüts besinnen und den Drumcomputer anschmeissen, dann klingt das so dermassen altbacken, das geht irgendwie nicht (“Warning Sign”).

Highlights: “I’m Coming to Save You”, “Spell It Out”, “In Your Arms”

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The Sunshine Underground – Coming To Save You from Dave Aspinall on Vimeo.

“Nobody’s Coming To Save You” bei Amazon


Kommentare

7 Antworten zu „Kritik: The Sunshine Underground – “Nobody’s Coming to Save You”“

  1. @Peter: Sehr schön 🙂

  2. Okay, okay. Meine Frau hat heute unsere Tochter vom Hurricane abgeholt und musste höllisch lange im Stau warten. Stress pur. Sie hatte die Sunshine Underground CD dabei und meinte später, die Musik hat ihr den Tag gerettet. Die Jungs haben also etwas.

  3. @Peter: Ah, nein, nein. So war das von mir auch gar nicht gemeint. Etwas missverständlich ausgedrückt. Ich habe dich schon verstanden… 🙂

  4. Ich habe nicht gesagt, das die genannten Bands besser sind, sondern das ICH das finde. Kleiner Unterschied. Somit sprach ich explizit nur von meinen Geschmack. Den kannst du vielleicht anzweifen, aber das bezweifeln ist nicht notwendig.
    🙂
    Auf jedenfall freut es mich, das dir das Album auch gefällt.

  5. Lange Zeit war ich nicht so begeistert von The Sunshine Underground, das aktuelle Album hat allerdings richtig gut reingehauen. Gerade Tracks wie “Spell it out” müssen sich von der Produktion und dem Arrangement her in keinster Weise verstecken und zeigen erstmals die so nötigen Ecken und Kanten, die ich bis dato bei TSU vermisst habe.
    Kann mich nur Eurer Meinung anschliessen.

  6. Kritik: The Sunshine Underground – “Nobody’s Coming to Save You” http://j.mp/dcPQrW

  7. Kritik: The Sunshine Underground – “Nobody’s Coming to Save You” http://j.mp/dcPQrW

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