A Tale Of Golden Keys kommen aus Nürnberg und spielen wunderbaren Indiepop, der so klingt, als wäre er ein wenig aus der Zeit gefallen. Nach zwei EPs und einem fantastischen Debütalbum folgt nun das schlicht Shrimp betitelte zweite Album, welches eine Band mit einem treffsicheren Gespür für große Pop-Melodien zeigt.
Shrimp knüpft beinahe nahtlos an den Vorgänger Everything Went Down As Planned an. Eine dezente Melancholie zieht sich durch das ganze Album, aber trotzdem klingen die Songs vorsichtig optimistisch. Emo-Pop mit Einflüssen von Jimmy Eat World oder Death Cab For Cutie.
Der Aufbau der Stücke folgt einem Schema, welches ich als dramatische Zuspitzung bezeichnen möchte. Sanfter Einstieg, instrumentale Verdichtung, und zum Ende erhebt sich aus dem Wohlklang oft ein majestätischer Melodiebogen.
Ich habe hier und da gelesen, dass dieses Schema zwar sehr gut funktioniere, aber auch vorhersehbar und wenig abwechslungsreich sei. Das kann ich zwar nachvollziehen, aber mich stört das überhaupt nicht. Sicher braucht dieses Album eine gewisse Eingewöhnungszeit, damit die feinen Unterschiede sich langsam offenbaren, aber diese Zeit nehme ich mir.
Denn ich werde mit wundervollen Bassläufen, fulminanten Gitarrenwänden und diesen immer wieder auftauchenden epischen Gitarren-Melodien belohnt. Shrimp ist ein mehr als würdiger Nachfolger zum großartigen Debüt.
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