Die EMI. Es geht ihr nicht gut. Sie ließ Gewinnwarnungen verlauten und wird vielleicht bald aufgekauft. Ihr einstiger Hoffnungsträger Robbie, den sie mit einem Millionendeal um den Finger wickelte, entpuppte sich erst als Sorgenkind, dann als Flop und verschwand schlußendlich in der Suchtklinik. Und bei den kürzlich veranstalteten Brit Awards ging sie leer aus. Das ist traurig.
Aber sie sorgte auch für aufregende Gerüchte. Angeblich plante sie, ihren eigenen Katalog im MP3-Format anzubieten. Sie befand sich in Verhandlungen mit Apple, Microsoft, RealNetworks, Yahoo und Amazon. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen und ich hätte sie dafür bewundert.
Sie wurde jedoch vom eigenen Mut eingeholt. MP3s wollte sie anbieten, richtig. Aber sie wollte dafür mehr Geld von den Onlinehändlern. Im Vorraus. Als Absicherung. Wogegen? Wer weiß. Vielleicht dachte sie, das Dateien ohne Schutz noch schneller in die Tauschbörsen gelangen.
Die Onlinehändler wollten ihr aber die gefordete Summe nicht zahlen. Verständlich. Jetzt sind die Verhandlungen auf Eis gelegt. Ein Traum ist zerplatzt.
Du hattest es in der Hand. Der erste Major im MP3-Format. Große Überschriften, Titelstories, Respekt und Bewunderung. Vielleicht wären die Verkäufe nicht explodiert. Aber die Signalwirkung, die wäre wichtig gewesen. Schade. Arme EMI.
Bloomberg: EMI, Online Music Retailers Halt Copyright Talks, People Say
Musikwoche: mp3-Pläne von EMI scheiterten am Geld
Kommentare
2 Antworten zu „Arme EMI“
Ach die EMI… Der kaputteste Major von allen!!! Wer sich mal anschaut was da für ein Megamüll erscheint, der darf sich nicht wundern das es den Verein bald nicht mehr gibt. Setzen alles auf einen drogenabhängigen Engländer mit begrenztem Talent (RW) und dann verweigert der einfach die Hit-Anlieferung und konsumiert weg was da so in Südamerika alles wächst. Einzig Herr Grönemeyer funktioniert halbwegs, der Rest der nationalen Künstler ist nicht mal den Angestellten dieser Plattenfirma bekannt. Ein ganz, ganz armseeliger Verein das ganze.
Toller Kommentar!
Auch wenn es mir persönlich ziemlich schnuppe ist, ich bevorzuge immer noch die guten alten CDs.