Vor einem halben Jahr schrieb ich leicht genervt folgende Worte: Mir macht es schlicht keinen Spaß mehr, hier einfach jedes halbwegs interessante Video reinzuklatschen und ein paar schlampig recherchierte Fakten dazu zu packen. […] Ich verabschiede mich hiermit von der täglichen Hatz nach dem neuesten Scheiß, den Albumtrailern, den ganzen Streams und Videopremieren. Musik werde ich weiterhin hören, und ich werde mit Sicherheit auch weiter darüber schreiben. Aber nicht mehr tagesaktuell und nicht mehr in der gewohnten Frequenz. Vielleicht schreibe ich auch mehr privaten Kram. Oder ich poste Fotos. Mal schauen.
Und was ist jetzt? Ich bin wieder da angekommen, wo ich herkomme und nicht mehr sein wollte. Ich habe mir meinen Feedreader vollgepackt und meinen Tumblr-Account reaktiviert. Ich verfolge sogar wieder Stereogum und Pitchfork. Nur damit ich am Puls der Zeit bin und hier wieder Sachen raushauen kann.
Ich überlege immer wieder, woran das liegen könnte. Vielleicht kann ich nicht anders? Das mag ich nicht glauben. Vielleicht ist es die Angst, mit abnehmender Relevanz Leser zu verlieren. Aber wäre das wirklich schlimm? In meinem Kopf macht sich dann immer wieder der Gedanke breit, hier einen Schlussstrich zu ziehen. Aber von diesem Gedanken habe ich mich bereits vor einem halben Jahr verabschiedet. Weil er schwachsinnig ist.
Vielleicht ist es ganz gut, dass ich heute Abend zum Salzburger Hauptbahnhof fahre, um meine Schwester und ihre Familie abzuholen. Sie besuchen uns zum ersten Mal in unserer neuen Heimat und bleiben bis Sonntag. Ein perfekter Anlass, um eine kurze Pause einzulegen. Und um ein wenig nachzudenken.
Bis nächste Woche.
Schreibe einen Kommentar zu nico Antworten abbrechen