Traurig.

In meinem naiven Verständnis sind Plattenfirmen immer noch dafür da, die Künstler dieser Welt dahingehend zu unterstützen, ihre Musik in die Welt hinauszutragen. Welche Mittel sie dazu benutzen, ist mir eigentlich völlig egal. Virales Marketing? Bitte. Sehr gern. Wenn es irgendwie lustig, interessant, aufregend und neu ist, dann finde ich das in Ordnung. Ich würde mit Freunden darüber reden, eventuell den Kopf schütteln, vielleicht ein paar Scherze machen, darüber lachen oder mich einfach über die gelungene Aktion freuen. Und vielleicht sogar auf das beworbene Konzert gehen oder die Platte kaufen.

Wenn ich allerdings mitbekomme, das ein netter, musikbegeisterter Blogger für die Unterstüzung einer viralen Kampagne von der zuständigen Plattenfirma in Deutschland abgemahnt wird, und sich eben diese Plattenfirma wenig später mit eben dieser Viral-Aktion brüstet, dann bin ich ehrlich gesagt gar nicht sauer, sondern einfach nur traurig. Traurig darüber, das der ganze Enthusiasmus, mit der ich und andere über Musik schreiben, den zuständigen Managern in den Firmenzentralen der Musikindustrie gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei geht. Wäre ich einer dieser Manager, ich würde mit Freunden darüber reden, eventuell den Kopf schütteln, vielleicht ein paar Scherze machen, darüber lachen und mich über die gelungene Aktion freuen.

Nur bin ich kein Manager, und über diese Aktion mache ich keine Scherze. Denn das Lachen ist mir im Halse stecken geblieben. Und ich gehe auch nicht auf das Konzert und werde mir auch nicht die Platte kaufen. Aber ich werde mit Freunden darüber reden. Mundpropaganda nannte man das früher.

Mehr dazu:

Jeriko One: Abgemahnt # 3
Irgendwas ist ja immer
Dobchat.de: Angewidert

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