Ich nutze den schwedischen Streaminganbieter Spotify bereits seit fast sechs Jahren. Mir gefällt die gelungene Kombination aus Geschwindigkeit und Musikerlebnis. Das Angebot von Spotify ist großartig, die Auswahl ist mit 30 Millionen Songs enorm. Als Musikliebhaber bin ich begeistert. Ich höre und entdecke Musik, von der ich sonst wahrscheinlich nie gehört hätte.
Vielleicht geht es dir ähnlich. Wahrscheinlich benutzt du Spotify schon und bist ebenfalls begeistert. Von der Song-Auswahl, der einfachen Bedienung und den sozialen Features. Vielleicht hattest du bisher aber keine Zeit, dich eingehender mit den Funktionen der App auseinander zu setzen.
Deswegen habe ich hier nun 7 Tipps für dich, wie Du Spotify am besten nutzt.
1. Playlists offline speichern
Der wichtigste Tipp zuerst: wenn du ein Premium-Abo für 9,99 Euro im Monat besitzt, solltest du dir deine Playlisten und deine Alben unbedingt auf deinem Smartphone speichern. Ich habe bei meinem Handyvertrag zum Beispiel eine 3 GB Datenoption, aber bei meinem Musikkonsum wäre diese bei reinem Streaming über das Mobilfunknetz sehr schnell aufgebraucht.
Die Playlisten und Alben lassen sich am Smartphone speichern, indem man in der Playlist ganz oben, direkt unterhalb des grünen Shuffle-Buttons, bei der Option “Offline verfügbar” den Schieberegler nach rechts schiebt. Standardmäßig werden die Songs nur per WLAN heruntergeladen, was durchaus sinnvoll ist.
Hast du aber einmal unterwegs das unstillbare Verlangen, eine Playliste über das Mobilfunknetz herunterzuladen, dann kannst du das in den Einstellungen unter dem Punkt “Musikqualität” -> “Über Mobilfunknetz synchronisieren” einstellen. Sobald die Songs heruntergeladen sind, solltest du die Funktion wieder deaktivieren, um unnötigen Datenverbrauch zu vermeiden.
2. Musikqualität einstellen
Bevor du dir die Songs herunterlädst, solltest du unbedingt die Soundqualität einstellen. Unter “Einstellungen” -> “Musikqualität” kannst du für Streaming und Download zwischen “Normaler Qualität” (96 kbps), “Hoher Qualität” (160 kbps) und “Extremer Qualität” (320 kbps) wählen.
Mein Tipp: “Normale Qualität” für das Streamen unterwegs, “Extreme Qualität” für das Herunterladen der Songs per WLAN. Die Kombination der ersten beiden Tipps sorgt für unbeschwerten mobilen Musikgenuss ohne böse Überraschungen beim Datenverbrauch.
3. Suche mit Parametern
Der Katalog von Spotify umfasst laut eigenen Angaben mehr als 30 Millionen Songs. Wenn du dir nur die vorgeschlagenen Playlisten und Neuerscheinungen anschaust, kratzt du nur an der Oberfläche. Es wird also früher oder später Zeit, die Suche zu benutzen. Diese liefert schon bei der einfachen Nutzung recht brauchbare Ergebnisse. Spotify gibt dir zusätzlich noch ein paar Parameter an die Hand, mit der sich die Suche verfeinern lässt:
- artist: Sucht nur nach den Namen der Bands oder Künstler. Alben oder Songs werden ignoriert. Beispiel: artist:Eels oder artist:”White Stripes”
- track: Sucht nur nach bestimmten Songs. Alben oder Künstler werden ignoriert. Beispiele: track:cannonball oder track:”seven nation army”
- album: Sucht nur in Alben. Künstler oder Songs werden ignoriert. Beispiele: album: libertatia oder album:”our love”
- year: Sucht nur nach Veröffentlichungen aus dem angegebenen Jahr oder dem Zeitraum. Beispiele: year:1974 oder year:2006-2008
- genre: Nur Ergebnisse für spezielle Genre. Die Liste der Genre ist relativ umfangreich (hier gibt es eine gute Liste). Denk nicht zu allgemein, sondern eher speziell. “indie” liefert keine Treffer, “indie rock” oder “indie pop” allerdings schon. Weitere Beispiele: genre:motown oder genre:”Japanese Rock”.
- label: Sucht nach Musik von speziellen Plattenlabeln. Beispiel: label:warp
- tag:new Sucht ganz speziell nach den neuesten Veröffentlichungen auf Spotify. Muss nicht zwangsläufig mit dem Veröffentlichungsdatum übereinstimmen und liefert auch viele Ergebnisse aus der Klassik.
Du kannst verschiedene Suchbegriffe mit ‘AND’, ‘OR’ und ‘NOT’ kombinieren. ‘AND’ kombiniert verschiedene Parameter, ‘OR’ zeigt die Treffer für mindestens einen Begriff und ‘NOT’ schließt bestimmte Begriffe aus.
4. Gemeinsam Playlisten erstellen
Du kannst bei Spotify zusammen mit deinen Freunden Playlisten erstellen. Eine Playlist gibst du zur Zusammenarbeit frei, indem du in der Playlist-Ansicht oben rechts auf die drei kleinen Punkte tippst und dann die entsprechende Funktion auswählst. Nun kannst du die Playliste mit deinen gewünschten Kontakten teilen. Dazu tippst du noch einmal auf die drei Punkte, wählst “Teilen”, dann “Senden an” und schließlich “Freunde auswählen”.
5. Private Session vs. Facebook
Spotify ist so konzipiert, dass du deine Musikerlebnisse mit deinen Freunden teilst. Das bedeutet, dass sowohl du als auch deine Freunde in der App unter “Aktivitäten” jederzeit nachsehen könnt, was der jeweils andere gerade so hört. Außerdem kannst du dich mit deinem Facebook-Profil anmelden. Wenn du das machst, erlaubst du der App standardmäßig, dass deine Hörgewohnheiten in deinem Facebook-Profil angezeigt werden. Das ist eine tolle Funktion, die deinen Freunden zeigt, welche Musik du gerade hörst.
Es kann natürlich sein, dass du ab und zu Lust auf ein wenig Privatsphäre hast. Wenn du nicht möchtest, dass deine Freunde mitbekommen, was du gerade hörst (es gibt schließlich genug heimliche Leidenschaften, die im Freundeskreis aber irgendwie uncool sind), kannst du unter “Einstellungen” -> “Social” entweder eine “Private Session” starten (diese wird nach sechs Stunden Inaktivität wieder deaktiviert) oder das automatische Teilen deiner Spotify-Aktivitäten ganz abstellen.
6. Playlisten wieder herstellen
Natürlich kommt es vor, dass du irgendwann keine Lust mehr auf deine Playliste hast. Mir geht es oft so. Dann lösche ich sie aus einem Impuls heraus. Doch manchmal kommt es vor, dass ich sie ein paar Wochen später gerne wieder hätte. Zum Glück merkt sich Spotify alles, und so ist es relativ einfach, die gelöschte Playliste wiederherzustellen.
Dazu gehst du einfach auf die Seite www.spotify.com (wichtig: nicht zum Web Player unter play.spotify.com) und loggst dich mit deinen Zugangsdaten ein. In deinem Account findest du unter dem Punkt “Playlists wieder herstellen” die gelöschten Listen. Einfach auf “Wiederherstellen” klicken, das war’s.
7. Neue Musik entdecken
Früher habe ich in Musikzeitschriften geblättert und die neuesten Kritiken gelesen. Dann habe ich mein Geld zusammengekratzt, bin in die nächste Stadt gefahren und habe mir ein paar CDs im Plattenladen meines Vertrauens angehört. Schweren Herzens habe ich mich dann für eine oder zwei neue CDs entschieden. Heute ist das ganz anders. Sobald ein neues Album veröffentlicht wird, ist es normalerweise auch bei Spotify verfügbar.
Aber wie soll man vor lauter Neuveröffentlichungen den Überblick behalten? Eine Möglichkeit: du kommst einfach um den Monatsanfang herum bei NICOROLA vorbei und schaust nach, welche Platten ich dir für den kommenden Monat empfehle. Eine noch viel umfangreichere Liste bietet dir AUFTOUREN.
Auch Spotify bietet dir die Möglichkeit, neue Musik zu entdecken: unter “Browse” gibt es den Bereich “Neuerscheinungen”, in welchem regelmäßig neue Platten von einer Redaktion vorgestellt werden. Zweitens wird dir unter “Browse” -> “Entdecken” auf Basis deiner Hörgewohnheiten ähnliche Musik vorgeschlagen, was mal mehr und mal weniger gut funktioniert.
So richtig zufriedenstellend ist die von Spotify getroffene Auswahl allerdings nicht immer. Ich bin vor einiger Zeit auf diese Seite gestoßen: Spotify New Music Album Releases. Sie macht im Prinzip genau das, was der Titel vermuten lässt. Dort kannst du verschiedene Parameter einstellen, z.B. dein Land, dein Lieblings-Genre oder auch die Reihenfolge der Sortierung.
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