Ursprünglich als nächtliche Bedroom-Sessions in Auckland gestartet, veröffentlicht Amelia Murray alias Fazerdaze Anfang Mai ihr Debütalbum Morningside.
Mit Gitarre, Bass, Drum-Computern und dezenten Synthies spärlich instrumentiert, verdichten sich die Songs von Fazerdaze mit Hilfe von Hall und Verzerrung zu einem Sound, der dennoch so luftig-verträumt klingt, dass er immer wieder vom Boden abzuheben droht.
Ende Februar weilte Amelia ein paar Tage in Deutschland, und ich durfte ihr ein paar Fragen stellen.
Hallo. Kannst du dich bitte kurz vorstellen?
Hey! Ich heiße Amelia und ich mache unter dem Namen Fazerdaze Musik. Die Songs entstehen bei mir im Schlafzimmer und live trete ich mit einer Band auf.
Du kommst aus dem 18.000 Kilometer entfernten Auckland. Ich war noch nie in Neuseeland, kannst du mir bitte die Stadt und die Musikszene beschreiben?
Als Stadt ist Auckland groß und quirlig, manchmal ein wenig überwältigend. Die Musikszene ist allerdings überschaubar und hat eher einen Kleinstadt-Charme. Die Szene, der ich angehöre, konzentriert sich auf die Karangahape Road (oder kurz K Road).
Es gibt dort Underground-Clubs, Musikstudios und Kunstgalerien; alles in Laufweite. Meine Freunde und ich haben zusammen einen Raum in der K Road gemietet, den wir in einen Proberaum verwandelt haben. Dort hängen wir ab und machen zusammen Musik.
Du hast am Anfang gesagt, das deine Musik in deinem Schlafzimmer entsteht. Benutzt du dafür nur deine Gitarre?
Ja, eigentlich schon. In letzter Zeit habe ich allerdings auch angefangen, mehr mit Samplern und elektronischen Sounds zu experimentieren.
Du hast deine erste EP mit einem billigen USB Mikrofon aufgenommen. Hast du für dein Debütalbum aufgerüstet?
Ich habe das Album komplett alleine bei mir zuhause aufgenommen. Ich habe wieder nur ein Mikrofon benutzt, diesmal allerdings ein SM58, welches ich bekam, als mein altes USB Mikro seinen Geist aufgab. Ich habe ein Midi Keyboard benutzt, um die Drums einzuspielen. Ich liebe es, mit dem zu arbeiten, was ich habe. Und das ist nicht viel!
Soweit ich weiß, bist du gerade in Deutschland. Bist du zum ersten Mal dort? Wie sind deine Eindrücke?
Ja, ich bin zum ersten Mal hier, aber ich hatte noch nicht wirklich Zeit, das Land zu erkunden. Aufgrund meines Jetlags war ich so fertig, dass ich mein Portemonnaie verloren habe, aber jemand hat mich verfolgt und es mir zurück gegeben. Das war sehr nett. Mein erster Eindruck war also sehr positiv.
Im Mai kommst du für zwei Termine zurück. Du trittst in Hamburg und in Köln auf. Du sagtest am Anfang, dass du mit einer Band spielst. Was dürfen wir live erwarten?
Ja genau, ich spiele mit einer Band. Wir sind zu viert, und wir spielen das neue Album, welches eine Mischung aus Gitarren und elektronischen Sounds ist. Das werden unsere ersten Auftritte in Europa.
Ich liebe Bandcamp, es hat mir schon oft das Leben gerettet.
Bei Anbietern wie Spotify, Soundcloud oder Bandcamp kannst du Millionen von Songs hören. Wie ist deine Sicht auf die schöne neue Streaming-Welt?
Streaming ist aktuell großartig für die Fans, aber nicht so sehr für die Künstler. Bandcamp ist aus meiner Sicht das beste Angebot. Sie forcieren eine Kaufkultur und das Geld wandert direkt in die Taschen der Musiker. Ich liebe Bandcamp, es hat mir schon oft das Leben gerettet.
Was sind deine Ziele in der nächsten Zeit deine Musik betreffend?
Mehr Musik machen!
Wenn du nur eine einzige Platte bis zum Ende deines Lebens hören könntest, welche wäre das?
Fizzy Milk von Gareth Thomas (Spotify). So viele unglaubliche Songs.
Worauf freust du dich 2017 am meisten?
Ich freue mich sehr auf die Festivals im Sommer in Großbritannien und Europa. Dort zu spielen, da wird ein Traum für mich wahr!
Danke für deine Zeit und das Interview.
Live-Dates
- 19.05.2017 – Hamburg – Molotow (Cardinal Sessions Festival)
- 20.05.2017 – Köln – Gebäude 9 (Cardinal Sessions Festival)
Tracklist Morningside
- Last To Sleep
- Lucky Girl
- Misread
- Little Uneasy
- Jennifer
- Take It Slow
- Shoulders
- Friends
- Half-Figured
- Bedroom Talks
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