Jahresrückblick: meine Alben des Jahres 2023

Das Jahr 2023 ist vorbei. Es ist Zeit für den Blick zurück auf die vergangenen 12 Monate. Ich habe den Spaß an meinem Blog wiederentdeckt und poste regelmäßig neue Musik. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das vor einem Jahr nicht gedacht. Aber ich bin glücklich darüber und freue mich auf mein 20-jähriges Jubiläum in diesem Sommer.

So richtig viele Alben habe ich in den zurückliegenden Monaten gar nicht gehört, aber es gibt ein paar Veröffentlichungen, die mich beeindruckt haben und die ich ins Herz geschlossen habe.


Wings Of Desire – Life Is Infinite

Für mich sind die Wings Of Desire eine der Entdeckungen des Jahres 2023. Die beiden Musiker mischen gekonnt Coldplay mit Arcade Fire, Bruce Springsteen und Krautrock. Rauschhafte Momente kollidieren hier mit zuckersüßen Melodien und rauer Indie-Attitüde. Wie bei vielen Anthologien ist es vielleicht am besten, sich die Rosinen herauszupicken. Davon hat Life Is Infinite eine Menge zu bieten.

The National – First Two Pages of Frankenstein

Ich schrieb im Mai, dass First Two Pages Of Frankenstein nicht ihr “bestes Album ist, aber es ist das beste The National-Abum für dieses Jahr.” Tja, so kann man sich täuschen. Hätten sie sich bei ihren Veröffentlichungen zurückgehalten, dann hätte ich Recht behalten. Aber so bleibt für First Two Pages of Frankenstein nur Platz 2 in der The National Rangliste 2023. Trotzdem ein großartiges Album. 

The National – Laugh Track

Platz 1 geht nämlich an Laught Track. Die zweite Veröffentlichung von The National erschien rund 20 Monate nach The First Two Pages Of Frankenstein, entstand aber zum Großteil zur selben Zeit. Hier klingt alles etwas direkter, roher und ungezügelter. Und in meinen Ohren auch besser.

Lanterns On The Lake – Versions Of Us

Versions of Us ist ein kraftvolles Album mit dem Übersong String Theory, der alle anderen Stücke überstrahlt. Aber nach ein paar Durchläufen sickert er dann in ein äußerst gelungenes Gesamtkunstwerk ein. Wundervoll instrumentiert, gekonnt arrangiert und mit Inbrunst vorgetragen.

Jadu Heart – Derealised

Es rauscht, es knarzt, erste Akkorde werden angeschlagen. Dann ein dezentes Uuuh. Das dritte Album von Jadu Heart klingt zu Beginn wie eine Aufnahme aus dem Proberaum. Der dazugehörige Song nennt sich Glistener und klingt wie eine Fingerübung für die folgenden Großtaten.

PJ Harvey – I Inside The Old Year Dying

Das zehnte Studioalbum von PJ Harvey habe ich erst recht spät für mich entdeckt. Die Songs sind eher dröge und sperrig, taumeln zwischen Sonnenschein und Grusel und brauchen einfach Zeit. Es ist fast Arbeit, sich mit I Inside The Old Year Dying auseinanderzusetzen, aber mit jedem Durchgang schleichen sich diese großartigen Stücke ein wenig mehr in mein Wohlfühlzentrum.

bar italia – The Twits

Das Londoner Post-Punk-Trio bar italia legt im Jahr 2023 ein beeindruckendes Arbeitstempo vor, denn The Twits ist bereits die zweite Veröffentlichung in diesem Jahr. Auch auf diesem Album beeindrucken sie mit verspielten Melodien und düsteren Klängen und haben Einflüsse von Bands wie The Cure, Pavement und My Bloody Valentine in ihren eigenen Stil integriert.

Slowdive – everything is alive

Everything is alive ist keine Fortführung der Erfolgsformel des selbstbetitelten Comeback-Album. Diese neuen Songs klingen zwar unverwechselbar nach Slowdive, basieren aber auf auf Demos, die Neil Halstead ursprünglich für ein Solo-Projekt aufnahm. Die Musik klingt meditativer und nicht so songorientiert. Der Abschluss des Albums ist gleichzeitig der Höhepunkt: ein drückender, repetitiver Song, der für meinen Geschmack ewig dauern könnte.

Two-Man Giant Squid – Intro The Basement

Die Songs wecken Erinnerungen an Bands wie Art Brut, Modest Mouse oder Pulp – eine geniale Verschmelzung aus dem Indie-Rock der frühen 2000er und einem Hauch von 90er Britpop. Hier und da erinnert der Gesang auch ein wenig an Robert Smith von The Cure. Intro The Basement ist ein rohes und energiegeladenes Album mit ein paar richtig guten Songs.

Beirut – Hadsel

Mehr als Zach Condons Stimme, eine Ukulele, ein wenig Trompete und dezente Percussion braucht es für einen guten Beirut-Track eigentlich nicht. Diese Kombination bietet die Basis fast aller Song auf Hadsel, hier und da unterstützt von der Holzorgel. Ich hätte diese Platte gerne mit einer kompletten Band gehört, dennoch ist Hadsel ein gelungenes Album.