Kritik: Future Of The Left – “Travels With Myself and Another”

future_of_the_left19. Mai 2009
4AD/Beggars (Indigo)

2005 formten sich Future Of The Left in Cardiff aus den Überresten von McLusky und Jarcrew, und bereits ihr erster Longplayer scheint mehr als gut gewesen zu sein (scheint deshalb, weil ich das Album nicht kenne). Jetzt liegt mit “Travels With Myself and Another” das Zweitwerk vor, und das hat es in sich. Am besten dreht ihr vor dem ersten Hördurchgang den Volumeregler richtig auf, denn diese Musik muss verdammt laut gehört werden. Diese Stakkato-Riffs, dieser Fuzz-Bass, dieses treibende Schlagzeug und der manische Gesang von Frontmann Andy “Falco” Falkous funktionieren so einfach am Besten.

Die Band tänzelt immer direkt auf der schmalen Linie zum Hardcore, ohne diese jedoch zu überschreiten. Dazu sind die Songs dann doch wieder zu melodiös. Für mich reichen die ersten vier Songs, um eine unbedingte Kaufempfehlung für diejenigen auszusprechen, die es etwas rauer mögen. “Arming Eritrea” beginnt verhalten, nur um dann mit einem dieser verzerrten Killer-Riffs einem gewissen Rick in den Arsch zu treten. Dazu ein mitreißender Refrain. Fertig ist der perfekte Opener.
Das folgende “Chin Music” ist weniger direkt, dafür aber nicht minder mitreißend. Dafür sorgt diese verzerrte Gitarrenlinie, die einem direkt ins Gehirn und von da ohne Umwege in die Beine fährt. Beim dritten Song handelt es sich um die vorab veröffentlichte Single “The Hope That House Built”. Großartiger Song, der im Kontext des Albums allerdings etwas aus dem Rahmen fällt. Das Tempo ist hier im Vergleich gedrosselt, und der Hardcore ist in weiter Ferne. “Throwing Bricks At Trains” ist mein heimlicher Liebling auf dieser Platte, die mit keinem nennenswerten Ausfall daherkommt. Auch hier wieder ein verzerrtes Stop and Go-Riff, dazu diese fast schon albernen “Aaah-Aaaaahs” im Refrain. Grandios.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde ist dann alles erzählt, und es geht wieder von vorne los. 12 Songs in dieser knappen Spielzeit reichen völlig aus, denn sonst könnte schließlich noch Langeweile aufkommen. Davor müssen sich Future Of The Left Fans aber ganz sicher nicht fürchten.

Highlights: “Arming Eritrea”, “Throwing Bricks At Trains”, “You Need Satan More Than He Needs You”

8/10


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