Kritik: Klaxons – “Surving The Void”

20. August 2010
Polydor (Universal)

[xrr rating=4/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]

Angeblich war diese Platte schon einmal fertig. Der Plattenfirma Polydor war das Ergebnis allerdings wohl etwas zu abgefahren. Sie lehnte das zweite Album der Band in dieser Form ab. Das zweite Album ist in der Karriere einer Band ja traditionell schon schwer genug, und dann das. Nun hätten die Klaxons mit dem Mercury Prize im Rücken natürlich diplomatisch den Mittelfinger zücken und ihrer Wege gehen können*. Taten sie aber nicht; sie gingen wieder ins Studio.

Jetzt liegt “Surving The Void” auf dem Tisch. Und hört man den Opener “Echoes”, dann möchte man der Plattenfirma fast dankbar sein und die Band bewundern, denn dieser Song knüpft fast nahtlos an das Erfolgsdebüt an. Leider merkt man bereits am ungelenken zweiten Song “The Same Space” das hier etwas nicht stimmt. Und dieses Gefühl bestätigt sich leider im Laufe der folgenden acht Songs. Seltsam schwachbrüstig, oftmals diffus wirken die Stücke. Einige wirken zudem arg zerstückelt, es mag sich kein klarer Zusammenhang zwischen Strophe, Brige und Refrain ergeben. Es klingt mitunter so, als ob die Band versucht hätte, Achtziger-Pop mit Slayer zu kombinieren. Das das eigentlich nicht so recht funktionieren kann, sollte klar sein.

Dabei bleibt positiv festzuhalten, das die Klaxons immer noch tolle Refrains schreiben können. “Valley Of the Calm Trees” besitzt zum Beispiel so einen. Der Song ist an sich zwar auch eher eine Achterbahnfahrt, aber der Refrain, der bleibt hängen. Aber auf dem Album sind eben auch solche Totalausfälle “Extra Astronomical”. Oder solche Nervensägen wie “Flashover”, ich meine dieses “Myriads of silver dicsc…”

So brillant ihr Debüt auch gewesen sein mag, ihr zweites Album haben sie in den Sand gesetzt. Zu wenig tolle Songs, zu wenig Gefühl, zu wenig Euphorie. Unter Druck zusammengeschraubter Frust statt kreativer Höchstleistung.

Highlights: “Echoes”, “Valley Of The Calm Trees”

*ob ein Vertrag sie darin hinderte, ist mir jetzt egal

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