Kritik: The Black Keys – “Brothers”

21. Mai 2010
Cooperative Music (Universal)

Nachdem Dan Auerbach und Patrick Carney in ihren Anfängen mit sparsamer Instrumentierung noch Lofi-Blues-Rock spielten und oft nur müde als weitere Garage-Retro-Band belächelt wurden, änderte sich in den letzten Jahren eine Menge: sie veröffentlichten fünf Alben und vier EPs, ihre letzte Platte nahmen sie mit Danger Mouse auf, dann kollaborierten sie mit RZA und Mos Def und Dan Auerbach veröffentlichte eine beachtenswerte Soloplatte. Auch diesmal saß Danger Mouse hinter den Reglern, allerdings nur bei “Tighten Up”. Das merkt man dem Song auch an, denn er trägt deutlich die Handschrift des Produzenten. Aber auch in die restlichen 14 Songs packten die Black Keys noch einmal eine dicke Portion Popappeal. “Brothers” ist dadurch noch einmal eine Spur zugänglicher geworden, allerdings auch etwas zurückgenommen.

Vielleicht besinnt man sich hier auf die eigenen Stärken, möchte nach dem Erfolg des Vorgängers und den Soloausflügen (Carney jetzt nicht unbedingt Solo, sondern Teil der Band Drummer) wieder ein wenig zu den Anfängen zurück. Verglichen mit ihren alten Sachen von “Rubber Factory” oder auch “Thickfreakness” sind die neuen Songs aber ein gutes Stück ausgearbeiteter, vielleicht auch fokussierter und reifer. Das mag am Gesang von Auerbach liegen, der auf dieser Platte mehr variiert, kontrolliert und mitreißt.

Das komplette Album rockt, bewegt, zieht mit. Es wirkt wie aus einem Guss, nur die eingangs erwähnte Zusammenarbeit mit Danger Mouse fällt ein wenig heraus, genau wie das vorletzte Stück, “Never Gonna Give You Up”, ein Cover von Jerry Butler, welches ein wenig an den Soundtrack von Jackie Brown erinnert. Abgesehen vom schlichten Cover ist “Brothers” mit seinen 55 Minuten ein Genuss. Und jetzt raus auf die Straße, die Kopfhörer einstöpseln und gaaaaaanz lässig durch die Stadt.

Highlights: “Tighten Up”, “To Afraid To Love You”, “Howlin’ For You”

8/10


Kommentare

2 Antworten zu „Kritik: The Black Keys – “Brothers”“

  1. wirklich gelungen die platte

  2. Aaah. Wenigstens eine gute Kritik. Das lässt mich hoffen.
    Ich habe das Album nämlich vorbestellt und extra noch nicht reingehört.

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