The Raveonettes – “In And Out Of Control”

raveonettes_cover09. Oktober 2009
Fierce Panda (Cargo Records)

Lasst euch nicht von Songtiteln wie “Oh, I Buried You Today”, “Suicide” oder “Boys Who Rape (Should All Be Destroyed)” irritieren. Diese Platte ist nicht düster sondern viel mehr Pop als noch der Vorgänger “Lust Lust Lust” von 2007. Natürlich mit ordentlich Feedback, einer großen Portion Shoegaze und einer Handvoll Bubblegum-Melodien. Dabei mischen die Raveonettes so viele verschieden Einflüße von My Bloody Valentine bis hin zu Surf Musik so geschickt, das ein absolut eigenständiger Sound entsteht. “Bang! You’re so vicious, baby.” So startet das dänische Duo in sein viertes Studioalbum und schreckt gleich im ersten Song nicht vor Eiscreme und Fa-Fa-Fun zurück. So direkt und oberflächlich hat schon lange keine Platte mehr begonnen, die ich in den letzten Wochen gehört habe. Aber es funktioniert.

Gleich danach holen mich die Störgeräusche am Anfang von “Gone Forever” wieder aus dem Pophimmel zurück, nur um dann mit einem simplen Riff in den nächsten großartigenSong zu münden. Das folgende “Last Dance” ist dann fast schon ein wenig zu zuckrig, hat aber noch genügend Charme, um zu überzeugen.
Solange die drei Grundpfeiler ihres Sounds (mitreißender Beat, zündende Melodien und verträumter Gesang) zusammenkommen, enstehen kleine Perlen wie das folgende “Boys Who Rape (Should All Be Destroyed)”. Fehlt aber einer dieser Komponenten, so zerbröseln ihre Songs. “Oh, I Buried You Today” ist so ein Fall. Ohne Beat und nennenswerte Melodie ist dieser Füller schnell weggehört. Zum Glück bleibt dieser Song aber die Ausnahme, nur “Break Up Girls” schwächelt ein wenig und kann sich nicht so recht zwischen Krachorgie und Gradlinigkeit entscheiden.
Obwohl auch bei “Wine” vieles fehlt, hat es als Rausschmeißer einen dankbaren und leicht erfüllbaren Job: Lust machen auf die Wiederholung. Und das funktioniert perfekt.

Highlights: “Gone Forever”, “D.R.U.G.S.”, “Boys Who Rape (Should All Be Destroyed)”

8/10


Kommentare

2 Antworten zu „The Raveonettes – “In And Out Of Control”“

  1. Avatar von blisked

    Bei 3voor12.vpro.nl kann man das Album übrigends anhören.

  2. Wikio: Kritik: The Raveonettes – “In And Out Of Control” (nicorola): 09. Oktober 2009 Fierce Panda (Cargo.. http://bit.ly/qiGqu