Lusts – Illuminations (Review)

Zwei Brüder aus Leicester lassen sich von Rimbaud und David Lynch inspirieren und fabrizieren einen Sound, der an den New Wave der Achtziger erinnert. Nicht sonderlich originell, aber äußerst überzeugend.

Produziert wurde “Illuminations” von MJ von den Hookworms in seinem Studio in Leeds und besticht durch 80s New Wave Elemente, feine Popstrukturen und durch die Kraft des Nebulösen und Geheimnisvollen. Hinter Lusts stecken die Brüder Andy und James Stone aus Leicester, die bereits mit den Songs “Mouthwash” und “Temptation” für Wirbel gesorgt haben und nun das erste Album präsentieren.

Die Lusts haben sich offenbar in den Sound der frühen Achtziger verliebt. Post Punk, Shoegaze und New Wave heißen die Zutaten für ihren melodiösen Indie-Pop. Dabei bedienen sich die Gebrüder ungeniert bei ihren Vorbildern: den Titel ihres Debütalbums haben die beiden von Rimbaud geklaut, ihren Sound bei Echo & The Bunnymen und New Order (von dort nahmen sie sich gleich auch noch einen Songtitel, “Temptation“), ihre Faszination für die düsteren Seiten des Lebens bei David Lynch.

Als Sahnehäubchen haben sie auch noch ein paar Mythen zu bieten. So schenkte James seinem Bruder zum Beispiel „Illuminations“ von Arthur Rimbaud, versehentlich aber in der französischen Ausgabe. So saß der gute Andy dann rätselnd vor dem Buch und malte sich aus, was darin stehen möge. Fertig war der Titelsong.

Andere Songs seien von „Mulholland Drive“ oder „Lost In Translation“ inspiriert. Das mag man jetzt albern finden, aber ich finde es großartig, wenn sich zwei junge Brüder derart inspirieren lassen. Denn das Ergebnis kann überzeugen.

Hall auf Gesang, Gitarre und Schlagzeug, prägnante Basslinien und tolle Melodien. So einfach kann das sein, und so unbeschwert klingt das dann auch. Hymnischer Indie-Pop mit viel Energie und Herzblut.