Two Gallants – We Are Undone (Review)

Denke ich an Two Gallants, denke ich immer an ihren Übersong Threnody. Was habe ich diesen Song geliebt. Dieses heisere Schreien im Hintergrund, die langsame Steigerung in die abolsute Verzweiflung, die Gänsehaut. Ein Wahnsinn von einem Song. Nach dem Album What The Toll Tells habe ich das Interesse an Adam Stephens und Tyson Vogel ein wenig verloren. Hier und da hörte ich mal wieder einen Song, aber so richtig habe ich mich nicht mehr auf sie eingelassen.

Jetzt haben die beiden mit We Are Undone ihr fünftes Studioalbum veröffentlicht, für welches sie mit Produzent Karl Derfler zusammengearbeitet haben. Und der vorab veröffentlichte Titelsong weckte mein Interesse. Die Gitarrenmelodie bekommt man schon nach einmaligem Hören nicht mehr aus dem Kopf. Am Anfang überstrahlt dieser Song alles. Erst nach mehrmaligem Hören drängen sich die anderen Songs schüchtern ins Rampenlicht und reihten sich neben We Are Undone auf.

Two Gallants manipulieren äußerst geschickt die Lautstärke, variieren ihre Arrangements und erzählen Geschichten in ihren Songs. Es gibt eine Menge Highlights in den Arrangements zu entdecken: das bedrohliche Schlagzeug am Anfang und das gefühlvolle Solo von Some Trouble, das gefühlvolle und perkussive Intro zu Heartbreakdown, das wilde Piano und der großartige Gesang bei Invitation to a Funeral. 

Der leicht zittrige, aber immer emotionale Gesang von Stephens verleiht ihrer Mischung aus Blues, Folk, Country, Garage Rock und Heavy Metal eine packende Intensität. Mit Leidenschaft tragen sie ihre Songs vor, in denen es sich um das harte Leben am Rande des Zusammenbruchs dreht; in romantischer, finanzieller und sozialer Hinsicht.

Am Ende überstrahlt der Titelsong immer noch vieles, aber es gibt einige gleichwertige Songs, die sich dieser Strahlkraft entgegen stellen und lange Schatten werfen.

7/10

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