„Internet users in France who frequently download music or films illegally risk losing Web access under a new anti-piracy system unveiled on Friday.“ (NYTimes)
Die Musikhörer von heute wollen tausende Songs auf ihren Festplatten haben, sei es um sie zu hören oder um damit auf dem nächsten Geburtstag der Oma anzugeben. Nicht nur ein paar ausgewählte Alben. Sie wollen riesige MP3-Sammlungen, die man durchstöbern und tagelang am Stück hören kann. Sie wollen die Musik besitzen, nicht leihen oder abonnieren. Und sie wollen die Musik eben so schnell sie verfügbar ist. Das nicht alle Unschuldslämmer sind, sollte klar sein. Wenn sie diese Musik umsonst bekommen können, werden sie sie nehmen.
Diese massiven Sammlungen sind keine mögliche Zukunft, sie sind Realität. Das ist der moderne digitale Musikhörer. Wenn die Industrie darauf mit 99-Cent-pro-Song-Modellen reagiert, ist ihr Untergang unaufhaltsam. Dieses Modell passt nicht zum Stöbern, Sammeln und Herunterladen. Warum unterstützt ein Staat eine Industrie mit solch drastischen Maßnahmen, statt den Verbaucher vor diesen oft raffgierig wirkenden Dinosauriern zu schützen und diese in die Pflicht zu nehmen, ihr Angebot an die Realitäten der Gesellschaft anzupassen?
Ein Kappen des Internetanschlusses nach dreimaliger Verfehlung ist eine drakonische Maßnahme, die sicher einige Nutzer von den Tauschbörsen fernhalten wird. Aber der moderne Musikhörer ist nicht auf den Kopf gefallen.
Kommentare
Ich frage mich ja langsam, wie ich ein zukünftiges Album vertreiben und vermarkten soll, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.