DSGVO. Das steht leider nicht für Der Sound geht voll in Ordnung, sondern für Datenschutzgrundverordnung. Diese neue Verordnung schreckt im Moment viele Blogger auf, denn diese DSGVO müssen auch wir beachten und umsetzen.
Ich habe mich in den letzten Tagen mit dem Thema beschäftigt und habe untersucht, inwieweit ich den Anforderungen nachkommen kann.
Es stellt für mich kein Problem dar, auf Werbetracker, Statistiken oder Google Webfonts zu verzichten. Eine Checkbox zum Kommentarfeld hinzufügen ist keine große Kunst, auf deine IP-Adresse kann ich auch verzichten.
Die Datenschutzerklärung lässt sich mithilfe der verschiedenen kostenlosen Generatoren ebenfalls leicht überarbeiten. Auch die Gravatare und die Emoticons (!) habe ich deaktiviert.
Das Problem
Ich habe allerdings ein Problem: in meinen Beiträgen sind Inhalte anderer Seiten eingebunden. Videos von YouTube und Vimeo, Songs und Playlists von Soundcloud, Bandcamp, Deezer, Spotify und so weiter.
In den allermeisten Fällen erfolgt diese Einbettung per iFrame. Dabei öffnet dein Browser auf einer Seite ein Fenster mit einer bestimmten Größe, in dem dann wiederum der Inhalt des jeweiligen Anbieters angezeigt bzw. abgespielt wird.
Dabei wird mindestens deine IP-Adresse übertragen. Allerdings fängst du dir bei iFrames auch die Cookies der eingebundenen Seite ein, sowie alle Tracker, die auf der Zielseite eingebaut sind (z.B. Google Analytics).
Du hast beim Aufruf meiner Seite aber gar nicht deine Zustimmung erteilt bzw. wurdest du vorher nicht gefragt. Beim Öffnen der Seite konntest du ja nicht wissen, welche externen Inhalte eingebunden sind und welche Daten damit übertragen werden.
Nach meinem Verständnis der DSGVO ist also das Einbetten dieser Inhalte nicht mehr erlaubt, bzw. so begrenzt, dass die Inhalte der Zielseite in der EU liegen müssen und die Zielseite wiederum keine Daten weiterreicht.
Was könnte ich machen?
Jetzt frage ich mich natürlich, wie es hier weitergehen soll. Ich könnte meine Beiträge durchforsten und die iFrames gegen einfache Links austauschen. Allerdings habe ich im Laufe der vergangenen 14 Jahre fast 10.000 Artikel verfasst, und damit fällt diese Option aus Zeitgründen weg.
Ich könnte mit einem Plugin alle iFrames deaktivieren. Das würde funktionieren, allerdings bleibt dann nicht einmal mehr ein Link zur Audio- bzw. Videodatei übrig.
Es gibt ein Plugin, welches bei YouTube-Videos ein Vorschaubild, einen Button und einen Datenschutzhinweis vorschaltet, und welches erst nach einem aktiven Klick die Inhalte von YouTube lädt. Dieses Plugin ist nicht schlecht, aber was mache ich mit den anderen Diensten?
Abschalten ist die letzte (aber mögliche) Option
Im Moment bin ich noch auf der Suche nach Lösungen. Die Abschaltung des Blogs ist vorbereit, aber dazu möchte ich es ungern kommen lassen.Leider befassen sich die bisherigen Artikel wenig bis gar nicht mit den Problemen, die auf ein Musikblog zukommen.
Vielleicht habt ihr Tipps oder Hinweise, wie ich dieses Problem lösen könnte?
Nachtrag
Drüben bei Facebook gab mir Marc von Testspiel den Hinweis auf eine FB-Gruppe und auf das darin erwähnte Plugin Borlabs Cookie. Dieses deaktiviert alle iFrames und lädt den Inhalt erst nach einem Klick.
Ich habe das Plugin jetzt implementiert und hoffe, dass der Komfort nicht zu stark darunter leidet. Für nur einen Klick mehr gibt es hier weiterhin gute Musik zwischen Indie und Electronica.
Schreibe einen Kommentar