Kritik: Be Forest – Earthbeat

Be Forest stammen aus Pesaro in Italien. Das Quartett hat bereits im Frühjahr 2011 sein Debütalbum „Cold“ veröffentlicht, welches seinem Namen wohl alle Ehre gemacht haben soll. In der italienischen Musikpresse ist es angeblich ziemlich positiv aufgenommen worden, und es wurde gar eine Pesaro-Szene ausgerufen. Zu diesen Bands aus dieser knapp 100.000 Einwohner zählenden Stadt an der Adriaküste gehören zum Beispiel Soviet Soviet, Altro oder Brothers In Law. Be Forest sind als Trio gestartet, aber für ihr zweites Album haben sich die drei elektronische Verstärkung in Form von Lorenzo Badioli geholt.

Im Gegensatz zum eher unterkühlten ersten Album klingt „Earthbeat“ sehr warm und freundlich. Die Produktion ist luftig, die Gitarren flirren, der Gesang klingt verträumt, die Drums sind oft repetitiv. Das Songwriting und der Einsatz der Instrumente erinnert an Beach House, The XX oder in seltenen Fällen auch an die Foals („Captured Heart“). Die auf neun Songs aufgeteilten 33 Minuten machen Spaß und lassen sich einfach weghören. Das ist allerdings auch ein wenig die Krux an diesem Album. Die Musik ist ein wenig zu athmosphärisch, zu nett und zu arm an wirklichen Höhepunkten. Die Gitarrenmelodien ähneln sich auf Albumlänge, und vielleicht hätte Produzent Paolo Rossi die Stimme von Costanza Delle Rose ein wenig mehr erden sollen. Sie schwebt mir teilweise ein wenig zu sehr über der Musik. Aber das ist wahrscheinlich so gewollt.

Aber trotz dieser Kritikpunkte mag ich das Album. Ganz besonders den schimmernden Song „Airwaves“ mit seinem treibenden Basslauf und seinem Geklimper im Hintergrund.

6/10

Kommentare