Kritik: Wild Beasts – “Smother”

6. Mai 2011
Domino Records

Wild sind diese Biester schon lange nicht mehr. Sie sind zu Raubkatzen mutiert: geschmeidig, anmutig und im richtigen Moment zupackend.

Spätestens mit ihrem letzten Werk “Two Dancers” hatten die Wild Beasts eine Tür geöffnet, die einen Blick auf die unglaubliche Schönheit einer wunderbaren Welt offenbarte. Jetzt haben sie diese durchschritten und begeben sich auf die Reise durch ein Traumland voller Sehnsucht, Verlangen und Anmut.

Ihren eleganten Stil reichern die Briten auf ihrem dritten Album mit sanfter Elektronik und perkussiver Wiederholung an. Auffälligstes Merkmal sind nach wie vor die beiden Gesangstimmen, welche sich perfekt ergänzen. Tom Fleming singt im Bariton, Hayden Thorpes im Falsett, beide auf ihre Art absolut einnehmend. Die 10 Songs sind im abgeschiedenen Wales aufgenommen wurden, und vielleicht kann eine so faszinierende Klangwelt nur auf diese Weise entstehen: Hektik und Alltag außen vor lassen. Komplettes Versinken im eigenen Klangkosmos. Das empfehle ich auch allen Hörern dieses großartigen Werks: fallen lassen, eintauchen, Augen schließen, genießen.

“Smother” ist eine Frühlingsplatte. Keine zum Fenster aufreißen, wild rumzappeln und abfeiern, sondern für den Abend. Für den Sonnenuntergang, für das Glas Wein bei geöffnetem Fenster, für das Ausklingenlassen auf dem Balkon. Für das Abschalten unter den Kopfhörern.

Willkommen in der Welt der Wild Beasts. Passt auf, das ihr euch nicht verliert. Denn man kann sich nur schwer wieder losreißen.

Highlights: “Albatross”, “Bed Of Nails”, “End Come To Soon”

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Kommentare

Eine Antwort zu „Kritik: Wild Beasts – “Smother”“

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