Früher, da war alles anders. Da entdeckte ich Platten noch im Plattenladen. Da las ich die Kritiken in den Musikzeitschriften und ließ mich von den Redakteuren leiten. Zum festen Ritual gehörte der Stapel von 5 bis 10 CDs oder Platten, den ich mit zum Vorhören nahm. Oftmals entschied dann ein guter Song über den Kauf.
Neue Musik?
Aber wie ist das eigentlich heute? Wie, oder besser gesagt, wo entdecke ich Musik? Natürlich brauche ich dafür diverse Quellen, und hier ist eine kleine Liste.
Blogs
Natürlich an erster Stelle. Vor meiner Pause hatte ich via Google Reader über 100, meist englischsprachige Musikblogs abonniert. Diese Quellen habe ich aber radikal gelöscht, denn meine Pause war ja ursprünglich als Ende gedacht.
Nach meinem Neuanfang fügte ich nach und nach wieder Feeds hinzu. Aktuell liefern mir 45 Blogs Neuigkeiten aus der Musikwelt, darunter auch viele deutsche.
Ich überfliege jeden Tag die Überschriften meiner Quellen, denn ich mag es, einen groben Überblick über die Neuigkeiten zu haben. Und viele dieser Blogs liefern mir täglich neue Musik. Sei es das neueste Video, die neueste Single oder gar ein kompletter Albumstream: RSS ist für mich nach wie vor die erste Anlaufstelle.
Jeder Musikblogger kennt das: jeden Tag flattern mehrere E-Mails von Plattenfirmen, PR-Agenturen, Managements oder Musikern durchs offene virtuelle Fenster. Der Inhalt: meistens digitale Waschzettel, die das neue Album oder Video von Künstler XY in den höchsten Tönen loben.
Oft ist die Beschreibung der angepriesenen Musik eine halsbrecherische Achterbahnfahrt durch die deutsche und englische Sprache, und was mich da genau erwartet, davon habe ich keine Ahnung.
Ca. 70% dieser E-Mails nehme ich nur zur Kenntnis, denn ich erkenne am Thema oder am Schreibstil, das mich die Musik nicht interessieren wird. Aber die restlichen 30% sind es auf jeden Fall wert, gelesen zu werden.
Das tollste für einen kleinen Blogger wie mich sind natürlich die Promos. Oftmals wochenlang vor dem offiziellen Release erhalte ich eine E-Mail mit einem Link zum digitalen Download des kommenden Albums. Früher hätte ich von dieser Möglichkeit nicht einmal zu träumen gewagt, nach nunmehr 8 Jahren habe ich mich allerdings daran gewöhnt. Ohne dieses Privileg allerdings weniger zu schätzen.
Aber auch direkte Anschreiben von Musikern sind oftmals eine tolle Quelle, denn erstaunlicherweise schätzen die meinen Geschmack recht gut ein.
Spotify
Seit mehreren Jahren bin ich an Bord des schwedischen Streamingangebots. Zwar war und ist die Startseite mit den Neuerscheinungen und Tipps ein Witz, aber durch ein paar tolle Playlisten-Abos und die seit ein paar Monaten aktiven Apps kann man ziemlich gut neue Sachen für sich entdecken.
Durch die Recherche zu meinen “Was kommt im…”-Artikeln weiß ich ungefähr, welche Platten wann herauskommen, und diese höre ich dann oft bei Spotify.
Freunde und Kollegen
Zu meinem großen Glück sind einige meiner Freunde und Arbeitskollegen ebenfalls sehr musikverrückt und durch sie habe ich schon diverse tolle Künstler für mich entdeckt. Auch gerade solche, die ich niemals auf dem Schirm gehabt hätte.
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