Das ist zwar im Kern eine Kapitulationserklärung, aber im Gegensatz zu Europa scheinen die Verbände der Musikindustrie in den USA langsam einzusehen, dass sie mit der Keule der Strafverfolgung gescheitert sind. Das Modell, das der Technologie-Berater Jim Griffin, der für drei der vier großen Plattenfirmen arbeitet, zusammen mit Peter Jenner, Chef des International Music Manager’s Forum und früher selbst Manager von Pink Floayd Floyd und The Clash, vorstellen will, ist einfach: 5 Dollar im Monat als Aufschlag auf jeden Breitband-Zugang, und das war’s. Das Modell wurde angeblich bereits auf der MIDEM in kleinstem Kreis (nur 50 geladene Gäste) diskutiert und nicht rundweg abgelehnt. (Inquirer.de)
Ich finde zwar 5 Dollar ziemlich wenig und auch unrealistisch, aber eine scheinbar stattfindende Diskussion hinter den Kulissen ist extrem spannend. Die Probleme, die ich bei einer Kulturflatrate allerdings sehe, sind folgende:
- theoretisch müssten alle zahlen (wäre dann eine Art GEZ mit entsprechendem Geschrei)
- wie kommen die Gelder zu den wirklichen Urhebern, und nicht nur zu deren Vertretern?
- werden hiermit auch die anderen Kreativbranchen (Filmindustrie) bezahlt? Oder gibt es für jede Branche einen Aufschlag?
- wie genau sähen die Bedingungen aus? Ist dann einfach alles erlaubt? P2P, Bittorrent, Rapidshare?
- wie sieht die Zukunft der Musik-Shops aus? Was wird aus iTunes? Wer kauft dann noch Musik?
Die ganze Kiste bleibt auf jeden Fall spannend. Und sollte es jemals eine Art Kulturflatrate geben, dann bin ich auf die deutsche Lösung gespannt.
Foto: Maproom Systems
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