Kurz und knapp. Mit Jamie Lidell, Octoberman, Japandroids, Reebososund

Ich schaffe das nicht. Wenn ich mir den Stapel neben meinem Bildschirm so anschaue, dann werde ich mit jeder Woche depressiver. Da stapeln sich CDs toller Künstler und warten auf eine Rezension meinerseits, aber ich habe einfach nicht die Zeit und Muße, mich durch alle diese tollen Neurscheinungen zu kämpfen. Und der Peter hat mit seinem Kommentar recht: Und ich habe auch oft, gerade wenn sie direkt von musikern kommen und nicht über ein Label, ein schlechtes Gewissen.

Hinzu kommen noch die neuen Platten, die ich als Fan oder Musikinteressierter konsumiere. Auch da höre ich viel mehr, als mein Output an Kritiken das hier erahnen lässt.

Das will ich ändern. Da ich es nicht schaffe, hier zu allen Promos und interessanten Neuveröffentlichungen Einzelkritiken abzuliefern, werde ich in unregelmäßigen Abständen mehrere Platten in einem Beitrag besprechen. Und das kurz und knapp. Nicht so kurz wie in den 140er-Reviews, die ich gerne beibehalten möchte, aber so zwei, drei, vielleicht auch mal vier Sätze sollten genügen. Zusätzlich eine kleine Wertung von 1-10, das war’s. Los geht’s.

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Jamie Lidell – “Compass”
07. Mai 2010, WARP
[xrr rating=8/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]

Der Crooner ist zurück. Zusammen mit Beck lässt er die hochpolierte Anbiederung an den Mainstream des letzten Albums hinter sich und widmet sich wieder mit der ihm eigenen Aufgeschlossenheit dem frühen Soul und dem Funk. Wunderbar beschwingte Sommerplatte abseits jeglicher Chartsambitionen.

3 Anspieltipps: “The Ring”, “Enough Is Enough”, “Compass”

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Japandroids – “No Singles”
14. Mai 2010, Polyvinyl
[xrr rating=7/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]

Kein neues Album, sondern eine Zusammenstellung der beiden EPs “All Lies” (2007) und “Lullaby Death Jams” (2008). Noch nicht ganz so fokussiert wie auf “Post-Nothing” und seltsam mittenlastig, aber dennoch bereits voller Energie und kleiner Mitgröhl-Hymnen. Alleine schon wegen des herrlich nörgeligen “No Allegiance for The Queen” empfehlenswert.

3 Anspieltipps: “Darkness On The Edge Of Gastown”, “No Allegiance for The Queen”, “Press Corps”

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Octoberman – “Fortresses”
01. September 2009, White Whale
[xrr rating=7.5/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]

Bereits die dritte Platte dieses Projekts des Songwriters Marc Morrissette aus Kanada. Wundervoll sparsam arrangierte Indieplatte voller alltäglicher Beobachtungen. Textlich menschelt es hier ganz ungemein. Musikalisch bis aufs Mark reduziert, dabei aber mitunter herzergreifend. Alleine das Eröffnungstrio mit den folgenden drei Anspieltipps ist absolut grandios.

3 Anspieltipps: “The Backlash”, “Dancing With Yer Ghost”, “Trapped In The New Scene”

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25. März 2010
Oomoxx Media
[xrr rating=6.5/10 imageset=tiny_star label=”Wertung:”]

Sven Missulllis war seinerzeit mein allererster Interviewpartner und er war auch einer der ersten, die bei meinem Seitenwechsel-Special mitmachten. Ein alter Bekannter. Da freut es mich natürlich, das er als Reebosound wieder den Weg ins Studio gefunden hat. Die oft knappen Songs wurden von Seven komplett selber eingespielt und bewegen sich in sicheren Indierock-Gewässern. Ein Riesenschritt nach vorne. Jetzt darf er auf seinem nächsten Werk ruhig einmal die angedeuteten großen Melodien frei laufen lassen.

3 Anspieltipps: “Dark Water”, “Bonnie and Clyde Revisited”, “Leave This City”

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